Hinsberg vom Dach
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 25.06.2008
Dieses Kunstwerk ist nur zu einer bestimmten Uhrzeit zu sehen und nur bis zur KAMUNA, danach nie wieder.
In wenigen Sekunden erreichen die zarten Papierstreifen den Boden. Schlangenförmig schmiegt sich das orangefarbene Seidenpapier auf den kalten Stein der Orangerie, die ursprünglich südländische Pflanzen beherbergte. Für die Rotunde mit ihrem großen Glaskuppeldach hat sich Katharina Hinsberg mit "binnen" etwas Besonderes ausgedacht.
Die 1967 in Karlsruhe geborene und in Hombroich lebende Künstlerin lässt aus einer kleinen runden Öffnung vom Dach binnen 100 Tagen täglich 100 Minuten lang Streifen fallen, jeder 100 mal 1 Zentimeter groß, insgesamt 10.000 Stück. Die Anzahl bezieht sich auf ein Vorhaben der Markgräfin Caroline Luise, die ein 10.000 Kupferstiche umfassendes botanisches Nachschlagewerk geplant hatte, das jedoch nie vollständig ausgeführt wurde. Hinsbergs strenges Konzept lässt auch Freiräume zu.
Wer auf dem Dach sitzt, bestimmt die zeitlichen Abstände, in denen die Streifen fallen. Von Mal zu Mal stellt sich somit neues Beobachten ein. Die Linie findet ihren eigenen Verlauf, verselbstständigt sich. Besucher dürfen die bereits am Boden liegenden Streifen an andere Stellen im Raum verteilen. Wie wird das Werk am Ende aussehen? Federleicht und poetisch wirkt diese vergängliche Arbeit. -ub
www.kunsthalle-karlsruhe.de
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