Jesús Curiá & Fernando Suárez

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 06.10.2018

Weltweite Kommunikation und gleichzeitig immer größere persönliche Vereinsamung, eine kleiner werdende Welt und gleichzeitig Angst vor Fremden.

Die spanischen Bildhauer Jesús Curiá und Fernando Suárez Reguera hinterfragen das tradierte Verständnis des menschlichen Körpers auf unterschiedliche Art, und Jesùs Curiá greift dabei auf die griechische Mythologie und die christliche Ikonografie zurück. Altbekannte Themen und Mythen werden von ihm mit Metaphern der zeitgenössischen Welt versehen.

Es sind Momente der Irritation, aber sie sind auch nachvollziehbar: Curiás schlangenhaarige Medusa mit einem Wirrwarr aus Computermäusen auf dem Kopf hat kein eindeutiges Geschlecht mehr und ist aus Merkmalen verschiedener westlicher und nichtwestlicher Ethnien zusammengesetzt: eine Art Universalgesicht, das uns vertraut und gleichzeitig fremd erscheint, uns spiegelt und gleichzeitig verzerrt.

Damit hinterfragt Jesús Curiá auch das tradierte Verständnis des menschlichen Körpers, sucht nach der wahren Schönheit des äußeren, aber auch des inneren Körpers. Er arbeitet meist mit großen und mittleren Formaten, gewährt den Betrachtern aber immer eine Begegnung auf Augenhöhe. Seine Skulpturen bestehen aus Bronze und Stahl, werden aber auch in unterschiedlichen Ausführungen mit Holz kombiniert, die Oberflächen sind sachte in zurückhaltenden erdigen Farben, sie suggerieren damit eine allgemeingültige und naturverbundene Intuition. -gepa

Vernissage: Sa, 6.10., 18 Uhr, Artlet Studio, Karlsruhe

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