Karin Kieltsch. Blicke. Bilder.

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 18.10.2024

Karin Kieltsch – „Zoom“, 2021

Als ich Ende der 90er frisch nach Karlsruhe zurückkomme, zählen Karin Kieltsch und ihre Freundinnen und Kolleginnen Margit Abele und Agnes Märkel zu meinen ersten „Kunstkontakten“.

Ab Mitte der 90er Jahre widmete sich Kieltsch einem völlig unerschlossenen Terrain, der Fotografie von Industriebauten, mit Detailaufnahmen, die wie Ikonen wirkten und ein Eigenleben bekamen: Sie erforschte Raffinerien oder Architektur fotografisch, später auch Landschaften, und lässt diese realen Eindrücke bis heute als Stilprinzip in ihre Atelierarbeit einfließen.

Mit der Serie „Ortungen“ leitet Kieltsch 2010 ihre Rückkehr zur Malerei als Auseinandersetzung mit dem fotografischen Selbstporträt ein, ohne dabei die Fotografie selbst aufzugeben: „Aufnahmen des kanonischen Motivs ‚Selbstporträt mit Spiegel‘ werden teilweise übermalt, ausgespart, ein weiteres Mal fotografiert und immer wieder übermalt, bis sich komplexe Szenerien und Überlagerungen ergeben. Die geometrische Reduktion der Fotografie und der räumliche Illusionismus der Malerei gehen neue bildhafte und konstruktive Zusammenhänge ganz eigener Art ein, die das spezifische Medium im jeweils anderen hervorblitzen lassen.“

Jetzt also gibt’s mit über 100 Arbeiten eine große Werkschau für das vielseitige Oeuvre der Fotografin und Malerin, die von 1981 bis ’86 bei Prof. Gerd van Dülmen an der Karlsruher Kunstakademie studierte. Die ausgestellten Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Fotografie und Mischtechniken zeigen einen repräsentativen Querschnitt aus unterschiedlichen Werkgruppen seit den 90er Jahren bis heute. Eine Ausstellungsrezension und mehr über das interessante Rahmenprogramm folgt, das Motiv der Einladungskarte von Kieltsch zur Ausstellung ziert das Oktober-Cover unseres INKA Regiomagazins. Es erscheint ein Katalog mit Texten von u.a. Daniela Maier und Michael Hübl. -rw

Vernissage: Fr, 18.10., 19 Uhr, Einführung Michael Hübl mit Pianobegleitung von Anna Zassimova, Ausstellung bis 26.1.25, Mi-So 11-18 Uhr, Museum Schloss Ettlingen

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