Kloster Maulbronn

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 18.04.2010

Eines der eindrucksvollsten Bauwerke der Zisterzienserkultur ist das Kloster Maulbronn.

Kein mittelalterliches Kloster nördlich der Alpen ist vollständiger erhalten, und das Welterbe – in diesen Rang hat es die UNESCO bereits 1993 erhoben – spiegelt noch heute die Lebenswelt der Zisterziensermönche.

Neben Kirche und Klosterschule nimmt der Wirtschafts- und Verwaltungshof mehr als die Hälfte der Klosteranlage ein, und so steht auch die Wirtschaft bei vielen Themenführungen im Mittelpunkt, war doch der Alltag der Zisterziensermönche nicht nur geprägt von religiösen Themen, sondern ebenso auch von Aspekten der (Selbst-)Versorgung und der (Land-)Wirtschaft.

Immer wieder lockt dabei auch die nähere Umgebung der Klosteranlage – beispielsweise bei einer ca. dreistündigen geführten Wanderung rund um das Kloster und den Hohenackersee am So, 18.4. ab 14 Uhr: „Wald, Wasser, Wein und Werkstein“ zeigen die intensive Landkultivierung durch die Mönche und machen deutlich, wie sehr die Zisterzienser die Maulbronner Kulturlandschaft geprägt haben. „In vino veritas“ führt am So, 2.5., 14.30 Uhr, zum Maulbronner „Closterweinberg“ und zum Pioniergeist der Cellerare und Laienbrüder. Bei einer kleinen Weinprobe kann am Ende verkostet werden, was der alte Weinberg heute hervorbringt.

Ob es Verbindungen gab zwischen heilkundigen Frauen und dem Männerkloster, dieser Frage geht die Maulbronner „Kräuterhexe“ Gabriele Bickel nach. Sie erzählt „von Klosterkräutern und Kräuterhexen“; Kräuterhistorie und amüsante Anekdoten vervollständigen den Rundgang ebenso wie ein „Versucherle“ (So, 16.5., 14.30 Uhr). Ganz auf die religiösen Aspekte des Klosterlebens verlegt sich hingegen Pfarrer Ernst-Dietrich Egerer am So, 9.5., 14.30 Uhr, wenn er in der Themenführung „Sieben Mal am Tag singe ich, Herr, dein Lob“ erläutert, wie Gebete und Gottesdienste dem Tag einen Rhythmus gaben.

In Schiff und Chor der Klosterkirche wird für alle der Zusammenhang von Raum und Klang, von Chorgebet und innerer Sammlung unmittelbar einleuchtend und fassbar. Man erfährt etwas über Gregorianik – und erprobt gemeinsam den Klangraum Kirche. -bes

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