Kopf an Kopf

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 02.04.2007

Es geht um Köpfe. Zwar tragen die Skulpturen von Franz Bernhard Namen wie "Labiler Kopf", "Keilkopf" oder einfach "Zwei Köpfe", doch selten ähneln die quadratischen oder rechteckigen Holzstücke menschlichen Köpfen.

Vielmehr sehen sie aus wie in ästhetische Form gebrachtes Gedankengut, gleichsam als Essenz aller Wahrnehmungen. Der 1934 geborene Bildhauer studierte nach seiner Schreinerlehre an der Karlsruher Kunstakademie bei Wilhelm Loth.

In der Galerie Alfred Knecht stehen die wohlfeil ausbalancierten Arbeiten von Bernhard neben den mehrdeutigen Skulpturen aus Stahlguss und Bronze von Ingo Ronkholz (Foto). Der Krefelder Bildhauer, Jahrgang 1953, Schüler von Gotthard Graubner, thematisiert in seinem plastischen Werk Raum und Raumerfahrung. 

Der dritte im Bunde dieser "3 Positionen der Bildhauerei" ist Holger Walter. 1968 in Lauffen am Neckar geboren, hat er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe Bildhauerei studiert. Die Skulpturen und Papierarbeiten von ihm kreisen um erdgeschichtliche Themen. Geprägt ist sein Umgang mit Stein durch Arbeitserfahrungen in Steinbrüchen.

Der Karlsruher Bildhauer entwickelt eine eigene Formensprache, die eine Momentauf­nahme zeitlicher Erscheinungsformen der Natur abzubilden versucht. Seine archaisch wirkenden Skulpturen leben aus dem Kontrast von der Naturkruste des Steinblocks und dem Sägeschnitt, der dem Stein eine Begrenzung aufzwingt. In ihrer Eigenständigkeit eröffnen die unterschiedlichen bildhauerischen Positionen ein Spannungsfeld, das sich auch in den Zeichnungen widerspiegelt. -ub

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