Lisa Bergmann, BBK-Vorständin
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 02.04.2021
Nach langen Monaten, die hauptsächlich aus dem Schreiben von Anträgen und Projektorganisation bestanden, rückt endlich das Atelier im Tempel stärker in den Fokus, und damit auch wieder die eigene künstlerische Arbeit von Lisa Bergmann.
Die Fränkin, die ihrem Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Nürnberg eines in Medienkunst an der Karlsruher HfG folgen ließ, arbeitet derzeit an einem Fotobuch mit Aufnahmen aus San Francisco. Ihr fotografisches Interesse gilt politischen Orten, also den Schnittstellen von Architektur und sozialen Gefügen. Die Wechselwirkungen von Stadt, Raum, Menschen und Politik untersucht Lisa Bergmann mit einem forschungsbasierten Ansatz, der auch Medien wie Film, Sound oder Installation umschließt. Ob Klimapolitik oder religiöse Praktiken, Migration oder astrophysikalische Laborarbeit: Bergmann arbeitet sich tief in Zusammenhänge ein, sucht Orte und die dort wirkenden Menschen auf, um etwas über unsere Realität zu erfahren. Dokumentarische Darstellungen und persönliche, gar fiktive Narrative durchdringen sich dabei.
Als Mitbegründerin der „Migrant Image Research Group“ untersuchte sie die bildliche Darstellung von Fluchtgeschichten im Mittelmeer-Raum und bezog dabei auch explizit Fotos ein, die von Flüchtenden selbst stammen. So ergaben sich neue Blicke auf ein oft stereotyp behandeltes Thema. Lisa Bergmann wendet viel Zeit für Recherchen auf, will aber keineswegs nur den Kopf ansprechen. „Gefühle werden in unserer Gesellschaft extrem diskreditiert“, findet die Künstlerin und möchte in ihrer Arbeit das Phänomen Mensch-Sein ganzheitlich verhandeln, also auch Emotionen, Affekte, Sinneseindrücke und Imagination miteinbeziehen. „Niemand malt in einem weißen Raum ohne Musik, Geräusche, Gerüche. Auf einmal soll es im White Cube aber so sein. Wer spontane Gefühlsäußerungen zulässt, wird angeschaut, als wäre man naiv.“
Seit zwei Jahren ist Lisa Bergmann im Vorstand des Karlsruher Ortsverbands des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) und setzt sich in dieser Funktion intensiv für die Belange freischaffender KünstlerInnen ein. Nicht zuletzt die Pandemie offenbarte strukturelle Missstände im Kunstsystem, denen sich Bergmann im Schulterschluss mit KollegInnen und im Dialog mit der Politik entgegenstellt. Das Künstlerhaus im Dörfle möchte sie als Ort des offenen Austauschs in der Stadt etablieren und mit geplanten Kunstaktionen auch dem grassierenden Hass und Populismus ein Stück Gemeinschaftssinn und Menschlichkeit entgegensetzen. -fd
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