Mal forte statt morte!

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 21.10.2009

Nicht Nature morte, sondern „Nature forte“ präsentiert der Kunstverein Wilhelmshöhe Ettlingen.

Der Titel weckt Assoziationen an die Bildgattung „Nature Morte“, mit der die Franzosen Stillleben bezeichnen. Doch er verbindet diesen Topos mit „forte“, was an eine hohe Dosierung von Medikamenten erinnert oder an die Bezeichnung in der Musik. Konsequenterweise sind in der Ausstellung verdichtete, dynamische Naturausschnitte zu sehen.

Statt die Natur 1:1 ins Haus zu holen, zeichnen sich die Exponate durch eine abstrahierende Rezeption der Flora aus. Diese Gruppenschau wird von Marko Schacher, dem diesjährigen Preisträger des Wolfgang-Hartmann-Preises, kuratiert. Im Fokus stehen künstlerische Positionen die sich allesamt mit der Artifizierung der Natur beschäftigen. Wie natürlich ist die Natur noch?

Aber nicht Grün, sondern ein Schwarz-Braun beherrscht den Ausstellungsraum: das Rostbraun von Manuela Tirlers Eisendraht-Skulpturen, die schwarz-grauen Umrisslinien von Luzia Simons Wand­zeichnungen, die schwarzen Projektions­linien von Angela Murrs Multimedia-Arbeit und die schwarz-braunen Erdproben von Marinus van Aalsts wissenschaftlich anmutender Rauminstallation. -ub

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