Malewitsch und sein Einfluss
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 24.10.2008
Es ist die Empfindung der Gegenstandslosigkeit.
Das muss man sich einmal vorstellen: Bis dato malten alle Künstler weitgehend gegenständlich. Daher schlug das „schwarze Quadrat auf weißem Grund“ von Kasimir Malewitsch wie ein Blitz ein. Das Bild galt als Affront gegenüber der akademischen Malweise und wurde geschmäht. Alexander Benois, Kunsthistoriker und Malewitsch-Gegner, bezeichnete es als „den allerabgefeimtesten Trick in der Jahrmarktsbude der allerneusten Kunst.“
Die nicht weniger revolutionären Eckreliefs von Wladimir Tatlin kamen dagegen ungeschoren davon. Durch polemische Auftritte hatte sich Malewitsch in der Öffentlichkeit Feinde geschaffen. Er und seine Schüler trugen rote Kochlöffel anstelle der Ziertücher im Jackett. Malewitsch, der 1878 in Kiew geboren und 1935 an Krebs gestorben ist, kommentierte seine Kunst: „Es war kein leeres Quadrat, sondern vielmehr die Empfindung der Gegenstandslosigkeit“.
Zu ihrem 100-jährigen Bestehen richtet die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden ihm und seinen Zeitgenossen eine große Jubiläumsschau aus: „Von der Fläche zum Raum. Malewitsch und die frühe Moderne“. Präsentiert werden über 40 Gemälde, zahlreiche Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen. Rekonstruktionen von Rauminstallationen von El Lissitzky, Kurt Schwitters und Alexander Rodtschenko machen die Erweiterung des Bildraumes erfahrbar.
Schon 1931 schrieb Wassily Kandinsky in den Cahiers d’Art: „Das Zusammentreffen des spitzen Winkels eines Dreiecks mit einem Kreis ist von nicht geringerer Wirkung als die Berührung zwischen dem Finger Gottes und dem Adams bei Michelangelo.“ -ub
www.kunsthalle-baden-baden.de
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