Mangamania

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 01.06.2010

Da haben die Japaner uns ganz schön was voraus.

Schon vor 300 Jahren waren sie Comicfans und tauschten die Sammelbilder ihrer Helden aus wie unsere Jüngsten heute Fußballsticker. Mittlerweile ist der Hype aus Japan in Form des modernen Nachfolgers Manga auch in Europa nicht mehr wegzudenken. Eigene Abteilungen in Buchhandlungen und auf den großen Büchermessen in Frankfurt und Leipzig sprechen für sich: Manga boomt.

Vorläufer sind so genannten ukiyo-e des 18. bis 20. Jahrhunderts, Holzschnitte mit Motiven aus dem beliebten Kabuki-Theater, schönen Frauen und tapferen Kriegern. Als diese Blätter Endes des 19. Jhdt. nach Europa kamen, lösten ihre klaren, linearen Zeichnungen und die flächige Farbgebung Begeisterung aus und zahlreiche Künstler wie Édouard Manet, Vincent van Gogh, Henri Toulouse-Lautrec und Paula Modersohn-Becker nahmen diese Tendenzen in ihren Werken auf.

Die Blätter der Pforzheimer Ausstellung „Manga-dó – Der Weg des Manga“ stammen aus eine Pforzheimer Privatsammlung und zeigen die Entwicklung vom japanischen Holzschnitt hin zu Mangas und Animes. Eine kleinere Abteilung ist erotisch angehauchten „Frühlingsbildern“ eingeräumt, außerdem werden „production cells“ für Animes gezeigt, die als Phasenbilder für den filmischen Ablauf sorgen. -us

bis 11.7., Pforzheim Galerie

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