Wert und Wandel der Korallen

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 08.02.2022

60 Prozent des Great Barrier Reef sind erkrankt und vom Tode bedroht.

Neben Überfischung, Tourismus und landwirtschaftlichen Abwässern stellen nun zusätzlich die Erd- und Meererwärmung sowie das Versauern der Ozeane neue Gefahren dar. Neben vielen anderen sorgen sich auch Margaret und Christine Wertheim um die Zukunft des Riffs. Wenn es Wissenschaft oder Kunst nicht allein schaffen, dann hilft vielleicht ihr Zusammenschluss, um auf die für den Planeten bedrohliche Gefahr hinzuweisen: So errichten die Künstlerschwestern, die zugleich auch Naturwissenschaftlerinnen sind, eine gehäkelte, raumgreifende Simulation des Riffs im Museum Frieder Burda.

Neben dem Rückgriff auf traditionelle Handarbeitstechnik beziehen die Wertheims dabei auch mathematische Modelle ein. Die gekräuselten, korallenähnlichen Formen in der Ausstellung sind handwerkliche Simulationen von Formeln aus der hyperbolischen Geometrie. Sie basieren also auf einer Art Häkelcode. Außerdem riefen die Schwestern die Öffentlichkeit auf, eigene Häkel-Korallen anzufertigen und einzusenden – über 40.000 (!) kamen bislang in Baden-Baden an und ranken sich immer tiefer durch das Burda-Museum. Da ist sogar die Philosophin Donna Haraway von der Ausstellung begeistert! -fd

bis 26.6., Museum Frieder Burda, Baden-Baden

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