Michelin Kober & Martin Pöll

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 12.07.2024

Michelin Kober & Martin Pöll

Nur selten trifft man heute noch auf das Wort „selbander“ – wahrscheinlich wissen viele nicht mehr, was unter diesem altbackenen Begriff zu verstehen ist.

Es steht nicht nur für „miteinander“ oder „beieinander“, sondern auch für „zu zweit“. Ein passender Titel also für eine Doppelausstellung, in der Arbeiten von zwei Künstlern aufeinandertreffen: Michelin Kober arbeitet bevorzugt im Medium der Zeichnung und mit Tusche auf Papier. Zwei ihrer liebsten Themen sind sicherlich die Zeit und die Wiederholung. Die endgültige Form ihrer Arbeiten ergibt sich aus dem Arbeitsprozess und vor allem auch aus der Aneinanderreihung und Schichtung feiner Linien. Minimale Abweichungen und kleine Verschiebungen sind durchaus willkommen, genauso wie auch Aspekte des Zufalls.

Die bildhauerische Arbeit von Martin Pöll basiert nicht nur auf der Natur als Quelle der Inspiration, sondern auch auf den Naturmaterialien, auf die der Künstler beim Anfertigen seiner Werke zurückgreift. Sie sind Arbeitsmaterial, Formensprache und Erfahrungsraum für seine skulpturalen Installationen. Seerosenblätter treffen auf verkohlte Holzscheiben und auf Baumrinde. Pöll bildet die Natur jedoch keineswegs nur ab – vielmehr veranschaulicht er sie. -sab

Vernissage: Fr, 12.7., 19 Uhr, bis 11.8., Friedrichsbau Bühl

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