Ramon Llull

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 17.03.2018

Die Ausstellung „Dia-Logos“ widmet sich dem herausragenden spanischen Philosophen, Logiker und Mystiker Ramon Llull, dessen Leben noch heute zahlreiche Künstler und Wissenschaftler fasziniert.

Der Lullismus, nach dem im 13. Jahrhundert lebenden Denker benannt, ist eine regelrechte Bewegung geworden, die man über die Jahrhunderte seit dem Mittelalter bis in die Gegenwart verfolgen kann.  Literatur, bildende Kunst, Philosophie, Musik sowie Religion und Politik – Spuren von Llulls universalen Konzepten und Ideen wirken sogar bis in die Informationstheorie, Informatik und Medientechnologie hinein.

Die Ausstellung macht daher auch für die Besucher ein vielschichtiges Netz an Bezügen bis in unsere Gegenwart deutlich: als einer der frühsten Vorläufer der Programmiersprache arbeitete Llull mit Diagrammen. Angesichts zunehmender Radikalisierungen, die sich unter dem Deckmantel der Religion präsentieren, und nationaler Abschottung, die mit Grenzen den globalen Herausforderungen begegnen, scheinen Llulls unermüdliche Versuche eines universalen Dialogs aktueller denn je.

Sie machen ihn zu einem Impulsgeber für die Entwicklung von Gegenwart und Zukunft. Die Ausstellung knüpft an das gemeinsame Projekt im Zentrum zeitgenössischer Kultur in Barcelona an, welches 2016 dem herausragenden Mallorquinen eine Schau gewidmet hatte und präsentiert unter anderem das „Breviculum ex artibus Raimundi Lulli electum“, die wohl bekannteste Handschrift zu Llull, eine Leihgabe der Badischen Landesbibliothek. -hju

Eröffnung: Fr, 16.3., 19.30 Uhr, bis 1.7., ZKM, Karlsruhe

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