Richter/Polke: Umwandlung

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 01.06.2024

Von einem Bergmassiv zu einer Kugel.

Mit wenigen Mitteln der Reduktion und Verstärkung wurde so „am 26.4.68 für die Dauer von zwei Stunden“ eine Landschaft in schwarz-weiß verdichtet. Diese spielerische Arbeit der beiden bedeutenden Künstler, die sich 1962 an der Düsseldorfer Akademie kennenlernten, ist Ausgangspunkt für die Kabinettsausstellung „Richter/Polke“. Frühe druckgrafische Arbeiten werden auf das Thema der Veränderung hin untersucht. Wie „Umwandlung“ nicht nur als gestalterisches Element des Visuellen dient, zeigt sich besonders bei Polke in seinen Text-Bild-Kombination.

Das 15-teilige Werk „…Höhere Wesen befehlen“ widmet sich in gänzlicher Tiefe der Palme: In den 60ern Ausdruck für „ich weiß nicht was. Nur so viel, dass ich sie liebte, die Cocos Palme“. Der Gummibaum drängt ihn bis zum stürmischen Verwandlungswunsch „Polke, du musst Palme werden!“ Die feinen Druckarbeiten drehen so durch wenige literarische Griffe unsere Vorstellung des Normalen mal eben fünfmal im Kreis. Dieses Mehrdeutige der Bilder ist verbindend zwischen den Werken. Richter nutzt dabei verstärkt das Spiel der Täuschung und Manipulation; was erwarten wir zu sehen und was zeigt sich wirklich? -sb

bis 14.7., Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen

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