Saisoneröffnung: Die Heuneburg – Stadt Pyrene

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 01.04.2023

Das heutige Ba-Wü gilt als ein Kernbereich der antiken keltischen Besiedelung.

Aus der keltischen Epoche stammen einige der herausragendsten Denkmale der Vor- und Frühgeschichte in Süddeutschland. Eines der bedeutendsten von ihnen ist die Heuneburg: eine keltische Stadtanlage, direkt über der Donau gelegen inmitten einer traumhaften Naturlandschaft inklusive einzigartigem Ausblick über das Donautal. Ab dem 1.4. erwacht das einst bedeutende Wirtschafts-, Siedlungs- und Handelszentrum mit seinen ehemals ca. 5.000 EinwohnerInnen aus dem Winterschlaf und startet in die neue Saison.

Zum Auftakt läuft dort auch die neue Ausstellung „Kelten in Baden-Württemberg“ an, in deren Rahmen aktuelle Forschungen zur Eisenzeit präsentiert werden. Neben den frühkeltischen Jahrhunderten befasst sich die Ausstellung auch mit den anschließenden Umbrüchen und einsetzenden Wanderbewegungen sowie der Spätphase der keltischen Besiedelung. Somit wird ein Überblick zur Geschichte der Kelten in Süddeutschland gegeben und zahlreiche Facetten der bedeutenden und faszinierenden Epoche, wie Kunst, Religion, Wirtschaft oder Handel, näher beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen dabei die aktuellen Ausgrabungen und Forschungen des Landesamts für Denkmalpflege.

Die Ausstellung, die die gesamte Saison über während der Öffnungszeiten der Heuneburg besucht werden kann, ist nicht die einzige Neuerung, die die Staatlichen Schlösser und Gärten Ba-Wü dieses Jahr ins Leben gerufen haben: Es findet auch erstmals eine siebenteilige archäologische Vortragsreihe statt, im Rahmen derer neue Erkenntnisse zu den Kelten von Fachleuten der Denkmalpflege vorgestellt werden – stets unter anderen archäologischen Schwerpunkten. Eine besonders große Rolle bei der Erforschung der materiellen Lebensbedingungen von Menschen spielt die Archäobotanik. Durch die Analyse von Makro- und Mikroresten können teilweise sehr präzise Aussagen über die Vegetationsvoraussetzungen einer ganzen Kultur getroffen werden. Zudem geben sie Aufschluss über die Nutzung von Wildpflanzen und Nahrungsmittel und über die Verwendung von Rohstoffen. Auch der Erdboden selbst speichert die Spuren, die Menschen in vergangenen Jahrhunderten hinterlassen haben, ab. Durch Methoden der Geoarchäologie können Experten diese Informationen in archäologischen Strukturen und Siedlungen abrufen.

Auch das diesjährige Themenjahr der Schlösser und Gärten Ba-Wü, das unter dem Motto „Feuer und Wasser“ steht, spielt auf der Heuneburg in Form eines großen Feuerfests eine Rolle. Der speziell hierfür angefertigte Gin „Feuer und Wasser“ wird auch im dortigen Museumsshop angeboten. Auf der Heuneburg verschmelzen Kultur und Natur auf einzigartige Weise miteinander. Wer sich besonders für die Flora und Fauna der Umgebung interessiert, kann zudem auch an Führungen zum Thema Naturvermittlung teilnehmen. Ein Rundwanderweg, der durch die Landschaft Oberschwabens führt, bringt Interessierte zusätzlich zu vielen bedeutenden keltischen Grabhügeln, Viereckschanzen und zum örtlichen Heuneburgmuseum. -sab

1.4.-1.11., Di-So+Fei 10-17 Uhr, Überblicksführungen So+Fei 13.30 Uhr, Heuneburg – Stadt Pyrene, Heuneburg 1-2, Herbertingen-Hundersingen
www.heuneburg-pyrene.de

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