Sammlung Arthur de Ganay

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 04.03.2009

Eine ehemalige Marmeladenfabrik in der Köpenicker Straße in Berlin Kreuzberg direkt an der Spree hat der Franzose Arthur de Ganay entdeckt und restauriert.

Der studierte Architekt verwandelte die Ruine mit der schwarzen Fassade in ein helles lichtes Sammlermuseum für zeitgenössische Fotografie. Ganz schlicht ist die Innenausstattung: ein verschachtelter Raum ohne Türen, in dem er arbeitet und lebt. Jeden zweiten Samstag führt der smarte Franzose selbst durch seine beachtliche Sammlung.

Alles was er kauft wird auch gezeigt, nichts landet im Lager. 2001 kam de Ganay von Paris nach Berlin. Seine schon zuvor geweckte Sammlerleidenschaft veränderte sich in der deutschen Hauptstadt. Ihn interessieren Architekturfotografien und er hat Werke der besten Fotografen erstanden: Candida Höfer, Thomas Ruff, Elger Esser.

Seine Sammlung bildet die Sonderschau. In Halle 1 werden die großformatigen Schätze zu sehen sein. Bereits während seines Architekturstudiums an der Sorbonne begann Arthur de Ganay Fotografie zusammenzutragen. Für die art Karlsruhe baut er seine Räumlichkeiten getreu nach. Gezeigt werden unter anderem die streng symmetrischen menschen­leeren Innenräume von Candida Höfer. Sie hat atemberaubende, fast sakrale Bilder vom Louvre und der Opera Garnier gemacht.

Weniger pompös entfalten sich die Landschaftsbilder von Elger Esser. Er holt die Romantik in die zeitgenössische Fotografie zurück. Obwohl es sich um aktuelle Aufnahmen handelt, meint man, eine idealistisch konstruierte Landschaft zu betreten. Den Medienkünstler Thomas Ruff führt seine Bildserie „jpeg“ durch die Bilderwelt des Internets. Sein Foto zeigt ein in Staub zerberstendes Gebäude: Voyeurismus steht der Horrorvorstellung des Todes gegenüber. Ein Abstecher zur Sonderschau lohnt sich! -ub

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