Sehen und Ver­bergen

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 15.05.2008

Sie spannt einen sommerlichen Mar­ki­senstoff in ein raum­greifendes Kon­struktionsgestänge.

Die Arbeit ist transparent und blockiert zugleich den Ausstellungsraum. Ein solches Spiel mit dem Prinzip des Sehens und Verbergens thematisiert Nairy Baghramian häufig in ihren Installationen. Die 1971 im Iran geborene und in Berlin lebende Künstlerin setzt eine spezifische Material- und Formensprache ein, zitiert dabei aus dem Repertoire der Moderne und interpretiert minimalistische Tendenzen neu.

Ihre Arbeiten weisen Spuren vergangener Epochen auf. Die Bezüge auf Design, Architektur oder Mode werden aus ihrem Kontext isoliert und in einen neuen Sinnzusammenhang gestellt. Ausgehend vom Alltäglichen arrangiert die Künstlerin komplexe Ensembles. In ihren Skulpturen, Installationen und Fotoarbeiten verwendet sie häufig kontrastierende Werkstoffe.

Kühle, spiegelnde, polierte Materialien treffen auf matte Baumwollstoffe. Moderne Objekte in Kombination mit altmodischer Kleidung bilden ein komplexes Stillleben. Viele der filigranen Konstruktionen wechseln zwischen Blockade und Durchlässigkeit, Aufbau und Zusammenbruch. -ub

Staatliche Kunsthalle Baden-Baden "Nairy Baghramian. The Walker's Day Off".
17.5.-6.7., Eröffnung: Fr, 16.5., 19 Uhr
www.kunsthalle-baden-baden.de

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