Städtische Galerie Karlsruhe

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 27.11.2007

Tassen schweben im Raum, deren Muster sich auflösen. „Take A Long Break“ nennt Marijke van Warmerdam ihre schillernde Arbeit, die jetzt in der Städtischen Galerie zu sehen ist.

Seit drei Jahren lehrt sie an der Kunstakademie Karlsruhe – was sie für die Städtische Galerie, deren eigene Sammlung überwiegend aus Werken Karlsruher Akademieprofessoren besteht, interessant macht: In der neu gestalteten Dauerausstellung sind junge
Akademieprofessoren zu entdecken, darunter Corinne Wasmuth mit einem vielschichtigen, die globale Welt spiegelnden Ölgemälde. Als die 1964 geborene Malerin vergangenes Jahr an die Akademie der Fächerstadt kam, wurden ihre mit Lichtreflexionen spielenden Bilder bereits hoch gehandelt.

Zu den frisch Berufenen zählt auch Julia Müller, die mit einer Zeichnung gegenüber von Silvia Bächlis empfindlichen Papierarbeiten vertreten ist. Jüngstes Mitglied in der Professorenriege ist Daniel Roth, seine Studie „The well“ verknüpft einen realen mit einem fiktiven Ort. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die renommierte Sammlung Garnatz, die als Dauerleihgabe den Bestand der Städtischen Galerie ergänzt. Highlights dieser Sammlung kommen in den größeren Räumen besser zur Geltung, wie beispielsweise das Epos „Café Deutschland“ des kürzlich verstorbenen Jörg Immendorf. Per Kirkeby und Markus Lüpertz zählen zu alten Bekannten, denen man auf dem frischen Rundgang begegnet. Neben Sigmar Polke warten auch die Frauen mit hintersinnigen Persiflagen auf.

Rosemarie Trockel verwandelt die Kunsttheorie des Schweizer Kollegen Niele Toroni in ein Strickbild, während Katharina Fritsch den goldenen Rahmen aufs Korn nimmt. Düster stimmt die in Südafrika geborene Malerin Marlene Dumas ihre Themen an. Vom Bildaufbau erinnert ihr „Hell or the people of the art world“ an Monets Seerosen. Doch anstelle lieblich blühender Blumen platziert sie lauter versinkende Köpfe im Teich. Ein lohnenswerter Parcours! -ub

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