Sven Kroner

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 22.09.2017

Fliegende Schiffe, blaue Fenster, einsame Flusslandschaften, düstere Innenräume, in denen Spielzeug zerstreut herum­liegt, weite trostlose braungrüne Täler.

Die Acrylgemälde von Sven Kroner (Jahrgang 1973) sind nicht idyllisch, sind auch nur beim ersten Blick elegisch. Eine gewisse Sehnsucht spricht aus ihnen, eine Unsicherheit im Umgang mit den nostalgischen Erinnerungen an das Gewesene, Verlorene.

Dabei sind seine Bilder auch irrational, fast surrealistisch, aber auch das erst auf den zweiten Blick. Altmeisterlich bildet der Düsseldorfer Schüler von Dieter Krieg seine Gegenstände ab, doch sie scheinen sich dann irgendwie aufzulösen, Signale zu geben, mit dem Betrachter sprechen zu wollen.

Über Kroners modelleisenbahngleichen Tannenwäldern stürzt nicht ein Flugzeug ab, sondern ein riesiges Schiff. Auf seinen sattgrünen Landstrichen erleidet die Küstenwache Schiffbruch, dabei ist kein Meer in Sichtweite. Es sind diese gekonnt inszenierten Unstimmigkeiten, die den Betrachter das Naturalistische als das Fantastische und umgekehrt erleben lassen. -gp

Eröffnung: Fr, 22.9., 20 Uhr, bis 19.11., Galerie der Stadt Backnang

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