Tag der offenen Tür im Hallenbau 2022
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 06.01.2022
Mit dem Tag der offenen Tür am 6.1. setzten das ZKM und die Städtische Galerie seit Jahrzehnten traditionell einen ersten Höhepunkt im Kulturkalender der Stadt Karlsruhe.
Im Jahr 2022 sollte der Tag in nachbarschaftlicher Kooperation erstmals auch mit der Hochschule für Gestaltung noch größer geplant werden als bisher. Leider ist diese Planung aufgrund der aktuellen Covid-Situation nicht umsetzbar. Alle drei Institutionen sind aber auf jeden Fall für die Besichtigung ihrer Ausstellungen unter 2G plus und bei freiem Eintritt geöffnet. Das ZKM bietet zudem wie 2021 einen „Digitalen Tag der offenen Tür“.
Städtische Galerie Karlsruhe
Die Städtische Galerie zeigt zwei Fotoausstellungen, die am 6.1. von Cicerones für die Fragen der Besucher:innen begleitet werden. Der Eintritt ist an diesem Tag frei. Unter www.staedtische-galerie.de bietet die Städtische Galerie auch ein digitales Angebot, um das Museum besser kennenzulernen.
Hermann Landshoff: Porträt, Mode, Architektur – Fotografien 1930-1970 (bis 30.1.)
Mit der Ausstellung des deutsch-amerikanischen Fotografen Hermann Landshoff präsentiert die Städtische Galerie Karlsruhe in Kooperation mit der Sammlung Fotografie im Münchner Stadtmuseum einen der bedeutendsten Lichtbildkünstler des 20. Jh. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft zur Emigration gezwungen, lebte der aus München gebürtige Mode- und Porträtfotograf ab 1933 zunächst in Paris, dann von ’41 an in New York. Dort zählte er bald zu den innovativsten Modefotografen, seine in den Journalen Harper’s Bazaar oder Mademoiselle erschienenen Aufnahmen prägten eine ganze Generation junger FotokünstlerInnen. Neben den Modebildern sind Landshoffs zwischen 1942 und ’61 entstandene Porträts berühmter Fotograf:innen des 20. Jh. zu sehen. So spiegelt Landshoffs fotografisches Werk auf vielfältige Weise die Zeitgeschichte und Situation der aus Europa exilierten Kulturschaffenden in den USA wider.
Elsa & Johanna – The Plural Life Of Identity (bis 13.3.)
Die beiden französischen, in Paris lebenden Fotografinnen Elsa Parra und Johanna Benaïnous stehen sich in ihren Arbeiten selbst Modell. Seit 2014 nehmen sie alleine oder als Paar mittels Verkleidung, Requisiten und performativem Spiel fiktive Rollen ein. Sie beobachten, erfinden Geschichten und halten sich dann selbst als stereotype Charaktere fest. Als Meisterinnen der Selbstinszenierung thematisieren sie allgegenwärtige soziale Muster und werfen so einen kritischen Blick hinter die Kulissen unserer Gesellschaft. Die Ausstellung ist die erste Einzelausstellung der Künstlerinnen in Deutschland.
ZKM – Zentrum für Kunst und Medien
Das ZKM ist am 6.1. bei freiem Eintritt für Ausstellungsbesuche geöffnet. Der traditionelle Tag der offenen Tür findet unter www.zkm.de/tatü erneut digital statt.
Bio-Medien. Das Zeitalter der Medien mit lebensähnlichem Verhalten (bis 28.8.)
Wer oder was definiert, was lebendig und was intelligent ist? Können künstliche Lebensformen empathisch sein? Wie sieht das Miteinander von Menschen und künstlichen Agents aus? Die Ausstellung „Bio-Medien“ lädt dazu ein, die von den rund 60 Künstler visionär erarbeiteten möglichen Formen des Zusammenlebens von (nicht-)menschlichen und künstlichen Organismen kennenzulernen und zu diskutieren. In einer Zeit, in der unser Planet existenziell bedroht ist, ist die Suche nach neuen Konzepten des Lebens zu einer Verantwortung gegenüber dem Leben selbst geworden. Mit der Ausstellung nähert man sich der Frage an, wie sich das Leben und mögliche Formen des Zusammenlebens in einer Gemeinschaft aus (nicht-)menschlichen und technologischen Entitäten gestalten kann.
Weitere Ausstellungen:
- Critical Zones. Horizonte einer neuen Erdpolitik (bis 9.1.)
- Writing The History Of The Future. Die Sammlung des ZKM (bis 9.1.)
- Barabási Lab. Hidden Patterns (bis 30.4.)
- Nobody’s Listening. Eine immersive Ausstellung zur Aufarbeitung des vergessenen Völkermordes im Irak (bis 9.1.)
- ZKM Gameplay. The Next Level (Dauerausstellung)
Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
Die HfG Karlsruhe zeigt über alle Lichthöfe Arbeiten seiner Studierenden, die bisher aufgrund der Corona-Pandemie nicht zu sehen gewesen sind. Geöffnet ist die Hochschule am 6.1. von 11 bis 18 Uhr (www.hfg-karlsruhe.de/aktuelles/rundgang-und-diplomausstellung).
Rundgang (bis 6.1.)
Mehr als 400 Studierende aus den Bereichen Ausstellungsdesign und Szenografie, Kommunikationsdesign, Kunstwissenschaft und Medienphilosophie, Medienkunst und Produktdesign geben den Besuchern Einblicke in ihre künstlerischen und theoretischen Arbeiten, Produkte, Entwürfe und Konzepte. Das Publikum wird mit den Ideen einer neuen Generation von Künstlern, Designern, Kuratoren, Szenografen, Philosophen, Kunsthistorikern, Filmregisseuren und Fotografen konfrontiert. Die Ausstellung ermöglicht es den Studierenden, insbesondere all jene Arbeiten zu zeigen, die im Zuge der Corona-Pandemie nicht gezeigt werden konnten.
Ausgestellt wird auf verschiedenen Präsentationsflächen, welche die Lichthöfe im Erdgeschoss durchqueren und die sich die Studierenden mit ihren Arbeiten aneignen dürfen. Die Projekte sind nach Fachbereichen gegliedert; es werden jedoch auch viele interdisziplinäre Werke gezeigt. Die offene Architektur des Hallenbaus, die der Hochschule ihre besondere Atmosphäre verleiht, wird mit architektonischen Elementen markiert. Die Anordnung der Ausstellungswände und Podeste schafft Durchgänge und Blickbeziehungen. -ps/pat
Do, 6.1., Städtische Galerie, ZKM & HfG, Karlsruhe
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