Thomas Ruffs fantastische Fotografien
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 18.06.2009
Sie sehen so makellos aus, beinahe bedrohlich perfekt und irgendwie verwaist.
Ein Kissen, unzerdrückt auf einem Stuhl drapiert, der Schrank pikobello aufgeräumt, beides nur angeschnitten auf dem Foto. Thomas Ruff hat Interieurs von typischen Schwarzwaldhäusern der 60er und 70er Jahre abgelichtet. Während seiner Studienzeit entstand diese Dokumentation der Innenräume seiner Kindheit und Jugend in Zell am Harmersbach, Bilder von einer dämonischen Schönheit, klar, befremdlich, anziehend und abweisend zugleich.
Inzwischen gehört das Werk von Ruff zu den wichtigsten Positionen in der Fotografie der Gegenwartskunst neben Candida Höfer oder Andreas Gursky, mit denen er 1985 gemeinsam die Kunstakademie Düsseldorf verließ, wo er dann von 2000 bis 2006 selbst die Professur für Fotografie innehatte. In Karlsruhe waren seine großen Formate kürzlich auf der „Art“ zu sehen. Seit Ende der 80er Jahre, als er mit seinen Porträtserien berühmt und international erfolgreich wurde, untersucht er in verschiedenen Werkgruppen die Bedingungen seines Gestaltungsmediums.
Es entstehen u.a. die Serien der Nächte, der Häuser, der Sterne, der Stereoskopien, der Maschinen. Zu seinen jüngsten Werkgruppen gehören die Jpegs, in denen das bei Vergrößerung entstehende Pixelraster zum bildgestaltenden Element wird. Seine Einzelausstellung schlägt einen Bogen von den frühen Interieurs bis hin zu „Cassini“, Aufnahmen der Ringe des Saturns von 2009. Ausstellung und Katalog konzentrieren sich auf den Schwarzwald als Ausgangspunkt und immer wiederkehrende motivische Konstante in Ruffs Werk sowie das vielgestaltige Landschaftsthema in seinem komplexen Bilderkosmos. -ub
www.museen.freiburg.de
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