Ulrike Grossarth

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 18.04.2022

Die bis dato größte Retrospektive der 1952 geborenen Künstlerin Ulrike Grossarth findet in Karlsruhe statt: „Gibt es ein grau glühend?...“.

Vom Tanz her bewegte sich die gebürtige Oberhausenerin in den 80ern Jahren auf die Bildende Kunst zu. Plastische, installative Arbeiten aus dieser Zeit finden in der Ausstellung zusammen mit den aktuellen Projekten rund um die „Schule von Lublin“. In diesem Projekt bündelt Grossarth ihre langjährigen Recherchen zur jüdischen Geschichte zu konkreten Lehraktivitäten, in denen z.B. der Talmud praktiziert wird. Grossarth hat eine künstlerische Praxis entwickelt, die auf jüdischer Denk- und Lehrtradition fußt und u.a. von Diderots, d’Alembert und Hannah Arendt beeinflusst ist. Teil der Ausstellung sind Fotografien aus dem Archiv von Stefan Kielsznia, der Lublin vor dessen Umwandlung zum Ghetto dokumentiert hat. Zeitgleich mit der Grossarth-Schau öffnete auch die Ausstellung von „Embrace“: Die „nomadische Plattform“ wurde 2020 von Karolina Sobel und Kerstin Möller gegründet und dient dem interdisziplinären und kulturellen Austausch.

Die Ausstellung „Embrace“ setzt sich für geschlechtliche Gleichberechtigung und die Normalisierung nicht-binärer Geschlechteridentitäten ein. Dafür wurden u.a. polnische KünstlerInnen mit einem Bezug zu Karlsruhe eingeladen. Liliana Zeic sowie Karol Radziszweski & Queer Archives Institute nehmen die queere Geschichtsschreibung in Polen anhand literarischer und archivarischer Quellen unter die Lupe. Edka Jarzab erarbeitet in einem Workshop ein Audio-Manifest zum Begriff „Safespace“. Mara Ittel und Charlotte Eifer blicken aus feministischem Winkel auf postdigitale Welten und Jessica Kessler hinterfragt die eigene Binarität mit einer Intervention. -fd

beide Ausstellungen: bis 18.4., Badischer Kunstverein, Karlsruhe

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