Walter Giers – Electronic Art

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 15.10.2022

Die Wortneuschöpfungen von KünstlerInnen für ihre Formate sind in der Frühzeit der Medienkunst besonders süß.

„Electronikels“, „Schalt-Elemente-Objekte“ oder „elektronische Spielobjekte“ nannte Walter Giers seine Licht-und-Klang-Skulpturen, die der Schwäbisch Gmünder seit den späteren 60er Jahren entwickelte. Ab 1974 subsumierte er sein Werk dann unter dem seriösen, aber neuen Begriff „Electronic Art“. Giers hat eine Zeit erlebt und künstlerisch mitgeprägt, in der computergesteuerte Systeme nach und nach alle Lebensbereiche durchdrangen und mitunter zu kontrollieren begannen.

Seine Arbeiten waren nicht nur verspielt, sondern auch medienkritisch. Der Blick von Walter Giers animiert, auch hinter die glossy Oberflächen heutiger Medienplattformen zu linsen. Giers, 2016 gestorben, war dem ZKM zu Lebzeiten eng verbunden. Das Museum hat den Nachlass des Medienkunst-Pioniers konservatorisch sorgfältig aufbereitet. -fd

15.10.-16.4.23, ZKM-Lichthof 8+9, Karlsruhe

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