Was hat das mit mir zu tun?

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 02.12.2022

Das Marchivum – Mannheims Archiv, Haus der Stadtgeschichte und Erinnerung – beantwortet mit seiner im Dezember eröffnenden multimedialen und interaktiven Dauerausstellung zur hiesigen NS-Zeit eine quasi-rhetorische Frage.

„Was hat das mit mir zu tun?“. Auf der Ausstellungsfläche im ersten OG wird ausgehend vom Beginn der Weimarer Republik über die Jahre der NS-Diktatur bis in die Nachkriegszeit versucht, das vergangene Jahrhundert erlebbar zu machen. In den verschiedenen Räumen, z.B. zur gesellschaftlichen Gleichschaltung, den Bücherverbrennungen oder den Deportationen ins Internierungslager Gurs, können über Medienstationen vertiefende Infos abgerufen und über einen digitalen Zeitstrahl nationales mit lokalem Geschehen verglichen werden.

Das multimedial präsentierte Ausstellungsmaterial wird mitunter ästhetisch-künstlerisch inszeniert und hat stets persönliche Lebensschicksale im Blick – von Opfern und Tätern gleichermaßen. Eine inhaltliche Klammer zwischen den Ausstellungen zur Stadtgeschichte und zur NS-Zeit bildet der Bunkerraum: Er erzählt die Historie des Ochsenpferchbunkers, in dem das Marchivum heute beheimatet ist, wie auch der anderen Mannheimer Bunker mittels Projection Mapping.

Schließlich beleuchtet eine Collection Wall mit mehr als 5.000 Fotos und anderen Dokumenten die Nachkriegsjahrzehnte der Quadratestadt bis in die Gegenwart. Das „Democrady“-Quiz animiert spielerisch zum Dialog über demokratische Werte und bei der Marchivum-Erklärung können sich die BesucherInnen mit einem Statement selbst positionieren und Teil der Ausstellung werden. -pat

Eröffnungswochenende mit freiem Eintritt: Fr-So, 2.-4.12., 10-18 Uhr, Di/Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr, öffentliche Führung: So, 16 Uhr, Archivplatz 1, Mannheim
www.marchivum.de

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