Writing The History Of The Future 2

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 19.07.2019

„Man muss sich von dem Gedanken lösen, dass sich ein Bild nicht ändert.“

Für ZKM-Direktor Peter Weibel ist die Kunst immer in Bewegung und mit ihr auch das Bild. „Die Bildidee verändert sich ständig, abhängig vom technischen Trägerelement.“ Ein Bild auf einer Leinwand ist etwas fundamental anderes, als auf einem Bildschirm. Von der Höhlenmalerei über das Tafelbild bis zum Smartphone-Screen zieht Weibel eine logische und zugleich dynamische Entwicklung. Die schließt im 20. und 21. Jahrhundert auch die Aktivierung, die Bewegung des Publikums mit ein: Vom bewegten Bild zum bewegten Betrachter lautet die Devise in der ZKM-Jubiläumsausstellung „Writing The History Of The Future“.

Seit Februar erzählt das ZKM eine alternative Geschichte der Kunst „aus der Sicht der Maschinen und des Publikums, weniger aus Künstlersicht“, so Weibel. Bislang war dies anhand früher Experimente mit Sprache, Bildern und Computern und kinetischer Kunst zu erfahren. Mit Teil zwei der Ausstellung kommen die Utopien der Videokunst und Sound Art, der Holografie (das 3D-Bild entsteht erst durch die Bewegung der Betrachter) und neuerer computerbasierter Künste hinzu. Die Ausstellung speist sich ausschließlich aus der Sammlung an Medienkunstwerken des ZKM, die zu den größten weltweit gehört; vieles davon wurde speziell für das Haus selbst produziert. Somit ist man nicht nur Chronist der technischen Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte, sondern auch des künstlerischen Umgangs damit. -fd

Eröffnung: Fr, 19.7., 18 Uhr, bis So, 28.3.2021, ZKM-Foyer, Karlsruhe

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