Zwischenräume

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 30.03.2013

Virtuelle Räume sind Zwischenräume par excellence.

Und doch blieben die meisten der fast 500 Einreichungen zum Sparkassen-Kunstpreis, der unter dem Motto „Zwischenräume“ stand, bei der oft gegenständlichen Zweidimensionalen. Zwar gab es sie zwischen zwei Leinwandhälften und in der Darstellung venezianischer Wasserstraßen, in den Längs- und Querstrichen abstrakter
Arbeiten. Aber wenige Künstler wagten tatsächlich, ernst zu machen mit einer modernen Interpretation dieses weit gespannten Themas.

Etwas ganz eigenes ist die Spiegel-Arbeit von Margot Witte, bei der die Nähe zum Bild den Abstraktionsgrad der Darstellung drastisch erhöhte. Die dreidimensionalen Kästen von Jin Sue Rhee bieten einen ganz eigenen, an M.C. Escher
erinnernden Zugang zu den „Stäffele“ Stuttgarts und wunderbar skurril wird das Ambiente im Gegenüber von Bild und
Möblierung der Sparkasse. Die Preisträgerin Angela Märkel überzeugte die Jury mit „Kampfzone“, einer Fotomontage, bei der sie ein Bild pickender Hühner in 24 gleiche Quadrate zerschnitt, gegeneinander verschob, zusammenklebte und übermalt hat.

Herausgekommen ist eine fröhlich-bunte und trotzdem leicht verstörende Szenerie, die auf die geringen Zwischenräume der Legebatterie-Hennen augenzwinkernd hinweist, möglicherweise aber auch Sinnbild unserer gesellschaftlichen Realitäten sein mag. –ChG

bis 10.4., Kundenhalle des Sparkassen-Kundenzentrums, Europaplatz, Karlsruhe

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