Axel Bosse

Popkultur // Artikel vom 18.11.2011

Er pflegt eine Art Wohlfühl-Wohngemeinschafts-Rock.

Solide, eckt aber auch nirgends an. Auf den Konzerten des gebürtigen Braunschweigers tummeln sich Indie-Mädchen in engen Leggins und übergroßen Strickjacken genauso wie zum Sonntagskaffee bei den Eltern feingemachte Wirtschaftsingenieure.

Okay, es gibt Leute, die meinen, respektabler Rock’n’Roll sei das keiner, aber mal ehrlich: Wer wollte sich zum Beispiel mit den Sex Pistols die Bude teilen? Ständig Party und laute Musik, Pisse auf der Klobrille und ’ne vollgekotzte Dusche.

Bosse dagegen ist der Typus Mitbewohner, der ständig zusammen kochen will. Manchmal nervt das – besonders wenn man gerade mehr Lust auf Dosenbier und schmutzige Filme hat –, aber dafür hört er zu, wenn mal wieder Stress mit der Freundin ist.

Flimmerfrühstück passen da prima dazu, denn so ein Flimmerfrühstück wird keinem schwer im Magen liegen. Das Quartett aus Halle an der Saale kredenzt Jazz-Pop, versüßt mit ein paar Streuseln Funk, bekömmlich und hausgemacht wie bei Muttern. -mex

Fr, 18.11., 20 Uhr, Substage, Karlsruhe

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