Diego – „Gold“

Popkultur // Artikel vom 15.10.2010

Sie mögen ja bisweilen zugetroffen haben, doch Gegenüberstellungen mit den New-Order-Vorläufern Joy Division (und dem erfolgreich deren sinistre Düster-Pop-Ästhetik zitierenden Gefolge um Interpol und Editors) haben die Karlsruher Diego gar nicht gerne.

Was die Vorgängerplatte „Two“ nie so recht durfte, davon befreit sich die elf Hymnen starke Produktion von Kurt Ebelhäuser, Mitbegründer der Indie-Marken Blackmail und Scumbucket. Schon der Albumtitel „Gold“ (Unter Schafen Records/Alive) macht den Anspruch klar – auch auf Alleinstellung.

Diego vertrauen neben dem kehligen Bariton-Gesang von Andreas Mutter mehr denn je auf treibendes Saitenspiel, und durch den Uwe Schleicher ersetzenden Gitarristen und Ex-Starfucker Raymar Laux sind ihre zwischen Melancholie und Heiterkeit wandelnden Kompositionen sprichwörtlich griffiger geworden, die Melodien memorabler.

Mehr und mehr hoffnungsschimmernd tönt Diegos angedarkter 80s-Sound, sobald sich der Opener „Grizzly Bear“ einmal aufgebaut hat. Wave, Punk, Pop, Pathos – dieses Drittwerk ist über jeden Vergleich erhaben. -pat

Fr, 15.10., 21 Uhr, Alte Hackerei, Karlsruhe, Recordrelease-Party mit dem Studio Eins DJ-Team (Punk, Elektro und Wave)
www.alter-hackerei.de
www.diego-music.com
www.myspace.com/diegode

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