Freies Radio Karlsruhe: Die Querfunker stellen sich vor
Popkultur // Artikel vom 04.09.2021
Die am ersten Samstag des Monats von 14 bis 16 Uhr auf 104,8 MHz und querfunk.de gesendete und anschließend über www.mixcloud.com/inkastadtmagazin streambare Afrobeat-Show „INKA Afro Tunes“ (nächste Termine: 7.8.+4.9.) mit Helen Osayame Ruppert, Niklas Tischer und INKA-Verlagsleiter Roger Waltz ist der zweitjüngste Neuzugang auf Querfunk, dem Freien Karlsruher Mitmachradio.
Ein Dauerbrenner von Anbeginn: „Dreadheads“, deren Macher Tomcat seine Sendung hier ebenso vorstellt wie „Afro Tunes“-Produktions-Supporter Martin Guß (Big up!) die „Zapata Radio Soundz“. -pat
„Dreadheadz“ von Tomcat
Hier spielen wir insbesondere Dub und Roots-Reggae, auch Dub-Poetry, im Grunde sind die Sounds alle außergewöhnlich! Die charakteristische Klangfülle des Dub-Reggae lässt sich als Zusammenwirken mehrerer Dimensionen beschreiben: Die rhythmische Schwere und klangliche Wärme der Roots-Reggae-Riddims, die mit der Basslastigkeit des Klangbilds, dem langsamen Tempo sowie der grundlegenden Entspanntheit des Reggae-Rhythmus zusammenfließt, wird durch eine Strategie der Reduktion, des Ausblendens einzelner Instrumente und des Ausdünnens der rhythmisch-klanglichen Textur verstärkt. Zugleich erfolgt durch die genannten Effekte eine starke Verräumlichung des Klangbilds. Auch das Arbeitsgeräusch eines Rasenmähers oder Stadtgeräusche oder leiernde Tonbandspulen kamen in Dub-Stücken schon zum Einsatz. Zudem verstehen wir unter Dub die Produktionstechnik, in der Roots-Reggae als Rohmaterial verwendet, mit Effekten versehen und neu gemixt wird. „Dreadheadz“-Gründer Tomcat, von Anfang ’95 dabei, moderiert in wechselnder Besetzung die 14-tägigen zwei Stunden. Mitwirkende waren zu Beginn Jürgen „Jogi“ Ollik, Philip von Winterfeldt, Massiv Joey, Lady A und aktuell Roots-Reggae-Kommissarin Jah Kito, die sich – was wohl ihrer Jugend entspringt – sowohl Roots-Reggae, neuem Reggae, aber auch gerne Nachwuchstalenten widmet und auf die „Nubian Family“-Fahne geschrieben hat. Lady A, die mehr als 15 Jahre dabei war, ist Harfenistin und Klavierlehrerin mit umfassenden Kenntnissen in Roots-Reggae, Ska und Dancehall. Im gelegentlichen „Erkenne die Stimme“-Quiz war ihre „Dennis Brown“-Schwäche der Running Gag! Deshalb haben wir damals dem Kronprinzen des Reggae den Zusatznamen T.A.L.A.N.K. verliehen – The Artist Lady A Never Knows. Wir haben häufig Fotos von Reggae-Konzerten und -Interviews im Radio „gezeigt“, Ital-Food-Rezepte mit Küchengeräuschen vorgestellt, Bilderwitze mit verteilten Rollen gespielt und bei geöffnetem Mikro mitgesungen. In „Dreadheadz“ spielen wir gerne Dub-Tunes aus aller Welt. Als Europäer kann ich wenig bei der Rastafari-Philosophie mitreden, ein „Back To The Roots“, „Back To Africa“ und „Africa My Homeland“ kann ich aber immer moralisch unterstützen. Mir geht es bei „Dreadheadz“ nicht um Charts und Dancehall, dafür gibt’s beim Querfunk „Karlribik“ und „Zapata Radio Soundz“. Wir beleuchten Details und Interpreten oder Projekte, vermitteln Infos über Biografien und Motivationen der Künstler und nutzen die Sendezeitspanne gerne für Extended Versions und Mixe.
1./3./5. Di im Monat, 22-24 Uhr, www.dreadheadz.de
„Zapata Radio Soundz“ von Selecta Martin
Als wir die Sendung damals gestartet haben, gab es weder die AfD noch Corona: Im März 2012 lief die erste Ausgabe, damals noch zusammen mit Miwata, der die Sendung in den ersten zwei Jahren moderierte. Danach hat er sich komplett und erfolgreich auf seine Künstlerkarriere konzentriert. Das Konzept der „Reggae & Dancehall Show“ ist von Anfang an klar auf New Tunes ausgerichtet. Wir spielen zum Großteil immer die neuesten Songs der vergangenen Wochen und stellen neue Alben vor. Manchmal hört ihr die Songs hier sogar schon vor dem offiziellen Release!
2. Di im Monat, 22-24 Uhr, www.zapata-soundz.de
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Kommentar von Uli |
Der QUERFUNK macht Karlsruhe bunt!
Besonders "Dreadheadz" ist mir in Berlin in guter Erinnerung aus meiner langjährigen Karlsruher Zeit geblieben, kenne ich doch Lady A, Jogi Ollick und last but not least Tomcat auch persönlich - richtig nette Menschen! Und vor allem Tomcat hat ein derart profundes Wissen über alle möglichen musikalischen Styles, dass ich glaube, es gibt nichts, was er NICHT kennt. Weiter so!