Hakim Ludin über seine neue Reihe „One World Percussion“
Popkultur // Artikel vom 26.02.2022
„Der Rhythmus ist die Seele des Lebens.“
Hakim Ludin lebt für den Rhythmus. Diese Leidenschaft hat den Absolventen der Karlsruher Musikhochschule mit Konstantin Wecker und Hannes Wader genauso auf die Bühne gebracht wie mit Roger Willemsen oder den Berliner Philharmonikern. Im Tempel startet er nun eine neue Reihe für Percussion-Musik aus verschiedenen Regionen der Welt. Los geht es mit einem Konzert, das Musik aus Ludims afghanischer Heimat präsentiert.
INKA (Friedemann Dupelius): Warum hast du die Reihe im Tempel ins Leben gerufen? Was kann das Publikum erwarten?
Hakim Ludin: Nachdem ich mit meinem Soloprogramm „One World Percussion“ in In- und Ausland unterwegs war, möchte ich es nun in den Tempel bringen und mit meinem Musikerkollegen präsentieren. Für das Publikum wird das eine mehrteilige spannende musikalische Reise. Im Februar trete ich mit zwei Ausnahmemusikern aus Afghanistan auf: Ustad Gholam Hussein und Gholam Nejwari. Es folgt ein Crossover im März mit dem Geiger Florian Meirott. Im April trete ich mit den Brüdern Behnam und Reza Samani auf, zwei virtuose Perkussionisten aus dem Iran und im Juni kommt der legendäre Drummer Manni von Bohr – das wird sicher ein sehr pulsierender Abend! Mit dem Programm möchte ich die Botschaft vermitteln, dass die Percussion, egal in welcher Farbe, Ausprägung und Form, die Welt ohne Worte miteinander vereint.
INKA: Kannst du etwas über deine Gäste am ersten Abend – Ustad Gholam Hussein und Gholam Nejwari – erzählen? Was verbindet dich mit ihnen?
Ludin: Ustad Gholam Hussein spielt Rubab, ein traditionelles afghanisches Lauten-Instrument. Auch die Zerbaghali, gespielt von Gholam Nejwari, ist als Percussion-Instrument in der afghanischen Musik verbreitet. Angesichts der aktuellen politischen Lage in Afghanistan freue ich mich besonders auf diesen Abend. Dort werden gerade so viele Freiheiten eingeschränkt, auch in der Musik. Wir wollen mit dem Konzert ein Zeichen setzen und ein anderes, weltoffenes Bild von Afghanistan vermitteln.
INKA: Wie nimmst du die Percussion-Szene in Karlsruhe wahr?
Ludin: Die heutige Karlsruher Percussion-Szene ist nicht mehr so stark wie in den 80ern und 90ern. Mit Veranstaltungen wie meiner Reihe kann man die Menschen auf jeden Fall wieder darauf aufmerksam machen.
INKA: Was fasziniert dich an Percussion-Instrumenten und ihren Klängen bis heute?
Ludin: Die afrikanischen Meister sagen, dass der Rhythmus die Seele des Lebens ist, weil das ganze Universum um den Rhythmus kreist. Aus diesem Grund ist die Trommel – neben der menschlichen Stimme – eines der wichtigsten Musikinstrumente, etwas Besonderes.
INKA: Welche Musik interessiert dich zurzeit besonders?
Ludin: Ich mag Udo Lindenberg, den japanischen Pianisten Hiromi Uehara oder auch Bruno Mars. Und natürlich ist da auch meine neue CD „Secret Garden“, die ich vergangenes Jahr zusammen mit dem japanischen Musiker Naoki Kenji produziert habe und die es auf allen gängigen Streamingplattformen gibt.
Sa, 26.2., 20 Uhr, Tempel, Scenario Halle, Karlsruhe
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