John Cale

Popkultur // Artikel vom 06.03.2025

John Cale (Foto: Madeline McManus)

Als spuntjunger Waliser Kunststudent in New York Mitglied von Andy Warhols Künstlerband Velvet Underground zu werden – und damit quasi ein Popstar – war für den knorrigen Waliser sicherlich etwas too much, weshalb der studierte Bratschist und Pianist auch 1968 ausstieg.

Früh experimentierte er mit Drones und Klassik, Rock und Elektronik, ein echter Avantgardist auf langer Musikpirsch, die 1990 sogar im Pop andockte. Mit Brian Eno entstand das wunderbare Popalbum „Wrong Way Up“ – „Spinning Away“ von 1990 hievte ich damals in Berlin in die „Radio 100“-Rotation. Cale, inzwischen über 80, hat mit „Poptical Illusion“ ein neues Album raus, das mit seinen verwirrenden Sequenzen, hektischen Rhythmen und sich überlagernden Drones auch in ein Doomfestival passen würde!

John Cale ist immer noch wütend, immer noch erzürnt über die mutwillige Zerstörung des Planeten, die unkontrollierten Kapitalisten: „Die Rechten brennen ihre Bibliotheken nieder“, krächzt Cale inmitten eines Feuersturms an hochartifiziellem Soundgewitter. -rw

Do, 6.3., 20 Uhr, Tollhaus, Karlsruhe

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