SWR3 New Pop Festival

Popkultur // Artikel vom 14.09.2009

Meist sind die Gigs beim „New Pop Festival“ schneller ausverkauft, als man SWR3 sagen kann.

Ein Blick auf das komplette Line-Up darf trotzdem nicht fehlen. Bereits am Do, 17.9. wird nahezu die gesamte Bandbreite menschlicher Emotionen abgedeckt. An den äußeren Enden der Skala: Die Schwermut der zu Recht gehypten White Lies, die mitunter an Joy Division und Co. erinnern, aber doch eine Spur hoffnungsvoller dreinblicken (21 Uhr, Kurhaus), und die pure Lebensfreude von Soha, die ebenso schnell Sprachen wie Musikstile wechselt.

Reggae trifft französische Leichtigkeit, HipHop verschmilzt mit Latin und Afro-Beats (22.30 Uhr, Theater). Irgendwo dazwischen: Daniel Merriweather, der die Welt nicht erst seit seinem Riesenhit „Change“ mit seiner wandelbaren Stimme im Geist klassischer Motown- und Stax-Produktionen beglückt (19 Uhr, Festspielhaus).

Am Fr, 18.9. gibt’s gleich vier auf einen Streich. Singer-Songwriter Milow, der mit „Ayo Technology“ für viele die ultimative Coverversion ablieferte (18 Uhr, Festspielhaus), muss man ebenso wenig vorstellen wie Razorlight, die mit „Wire to Wire“ Dauergäste in den Radio-Playlists sind (23.30 Uhr, Festspielhaus). Anders sieht es (noch) bei Lenka aus. Die Wohlfühlmusik des Fräuleinwunders ist ebenso zuckrig-fröhlich und schwerelos poppig wie das kunterbunte Plattencover zum selbstbetitelten Album vermuten lässt (21.30 Uhr, Theater).

Ebenfalls schön farbenfroh: das britische Trio The Noisettes, das Punk und Soul, Pop und Disco zu einer ordentlichen Prise Optimismus verquirlt (20 Uhr, Kurhaus). Lässig gestaltet sich der Auftakt zum letzten Festivaltag (Sa, 19.9.) mit Melanie Fionas oldschooligem R’n’B. Große Stimme, leichter Flow (17.30 Uhr, Kurhaus). Livingston machen dynamische Rockmusik und hoffen, mit ihrer Single „Broken“ beim New Pop durchzustarten (19 Uhr, Theater).

Jungfräulich in Sachen Erfolg sind The Virgins freilich nicht. „Der Party-Soundtrack für tanzgeile Indie-Gören“ urteilte unlängst ein Musikmagazin angesichts der ebenso wilden wie angesagten Mischung aus rotzigen Gitarren, 80s-Glam und Elektropunk (23.30 Uhr, Kurhaus). -er

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