The Notwist - "The Devil, You & Me"

Popkultur // Artikel vom 03.06.2008

Einige Jahre sind ins Land gegangen seit dem letzten Notwist-Album.

Seitenprojekte wie Tied & Tickled Trio, Lali Puna oder Con­sole mit ihren Techno-Ablegern versüßten die Zeit. Aber gut Ding will Weile haben, und so präsentieren sich die einstigen Aushängeschilder des intelligenten deutschen Indierocks mit einem von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselnden Werk (City Slang), das alle Kettcars dieser Welt auf die Schulbank drückt.

Rock ist das kaum mehr, Postrock schon gar nicht, eher ein freundlicher Klang-Monolith: Micha Achers milde, leicht sentimentale Stimme liegt über ruhigen Gitarrenriffs, es summt, klöppelt, zirpt, die Festplatten schnurren oder springen auch mal kurz, Oboen, Trompeten, Streicher, Pianosounds und nervöse Beats oder Störsamples schweben ins Bild, um sofort wieder zurückgenommen zu werden. Großer kammermusikalischer Pop mit Jazz und Electronica-Referenzen. Ohne "Hit" – ein Album eben, im klassischen, fast schon vergessenen Sinn. -rw

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