25. Europäische Kulturtage
Stadtleben // Artikel vom 02.05.2021
Europa – vor rund 70 Jahren war es ein Versprechen.
Doch wie viel davon hält sich noch, wenn in der aktuellen Krise jedes Land mit sich selber beschäftigt ist? Während an den Grenzen des Kontinents seine ureigenen Werte mit Füßen getreten werden? Wenn sich immer mehr Menschen von der Idee eines gemeinsamen Europas abwenden? Kurzum: Europa, was versprichst du heute?
Dieser Frage gehen die „Europäischen Kulturtage Karlsruhe“ nach. Gemäß ihren Grundsätzen sollen sie die Einheit europäischer Kultur und zugleich die kulturelle Vielfalt der einzelnen Nationen betonen. 38 Jahre nach seiner Erstausgabe steht das Festival damit vor einem brisanten Auftrag, dem es pandemiebedingt ein Jahr später nachgeht als ursprünglich geplant. Für das spartenübergreifende Programm von Kunst über Musik und Theater bis zu Film, Diskurs und Stadtführungen arbeiten die Kulturtage eng mit örtlichen kulturellen Initiativen und Institutionen zusammen. Viele Veranstaltungen werden mehrgleisig geplant und sind sowohl als rein digitale, im realen Raum stattfindende oder hybride Formate denkbar. Auf dem Youtube-Kanal der Stadt Karlsruhe finden sich digitale Filmpremieren, Livestreamings, Eventaufzeichnungen und Interviews.
Alle Dates ohne Gewähr, coronabedingte Änderungen vorbehalten. Der aktuelle Stand findet sich auf www.europaeische-kulturtage.de.
Zur Festivaleröffnung (2.-16.5.) kommt mit Signor Professore Leoluca Orlando der Bürgermeister von Palermo und zugleich Abgeordnete des sizilianischen, italienischen und europäischen Parlaments ins ZKM. Für seinen Einsatz bei der Aufnahme von Flüchtlingen an der Grenze von Afrika zu Europa sowie seinen Kampf gegen die Mafia wurde er vielfach geehrt. Percussionisten der Hochschule für Musik begleiten Orlandos Festrede mit dem Stück „Persephassa“ von Iannis Xenakis.
Ausstellungen & Performances
„Europa, so fern und doch so nah“, klagt und hofft der Titel einer Ausstellung auf dem ZKM-Musikbalkon. Dahinter stecken das ZKM, die Gedok Karlsruhe und das Joint Research Centre der Europäischen Kommission. Sieben Kunstwerke überbrücken den großen Graben zwischen zwei konträren europäischen Zielen: der Energiewende und der Digitalisierung. Die Karlsruher Medienkünstlerin Sabine Schäfer steuert zwei audiovisuelle Installationen bei. Weitere Exponate kommen von Fabrizio Plessi, Peter Hide, Raphael de Vittori Reizel, Roberto Barni und Paola Ravasio (1.-16.5.). In den Räumen der Gedok selbst sind „Lateinamerikanische Perspektiven“ von Katia Muñoz (Peru) und Viviana Guasch (Argentinien) zu sehen. Mit gemischten künstlerischen Techniken thematisieren beide die Kolonialisierung und erdenken eine Gesellschaft ohne ein „überlegenes Kulturmodell“ (8.5.-6.6., Gedok). Um geografische, politische, mentale und kulturelle Grenzen und wie man sie überwindet geht es in der Audio-Installation „Frontières fluides – fließende Grenzen“ von Katrin Ströbel (Deutschland) und Mohammed Laouli (Marokko) in der Stiftung Centre Culturel Franco-Allemand (7.-17.5.). Wie man auf die Bedrohung Europas durch Rechtsruck und Nationalismus reagieren kann, zeigen die KünstlerInnen der BBK-Ausstellung „Liebe und Zuneigung“. Ihre Antwort: Mit Nähe und Zusammenhalt, mit Kunst, die Emotionen und Affekte zulässt (4.-16.5.). Die „Reisende Akademie“, ursprünglich aus Wien, ist eine mobile Forschungsgruppe, die sich mit dem Recherche-Kunstprojekt „Dinge, die wir voneinander ahnen und Dinge, die wir miteinander teilen“ im Badischen Kunstverein niederlässt (7.5.-4.7.). Auch „Pulse Of Europe“ ist ein Projekt ohne festen Ort. Mit einer zweiteiligen Bilderschau macht es im Mai Stopp im öffentlichen Raum in Karlsruhe. Illustrationen aus fünf europäischen Staaten zelebrieren Zusammenhalt und ein Leben in Frieden, Freiheit und Rechtstaatlichkeit. Allein 17 der beteiligten IllustratorInnen kommen aus Münster, der Stadt des westfälischen Friedensschlusses. Die Wanderausstellung des Landesverbandes deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg erzählt „Mari Parmissi – unsere Geschichte“ im Stadtmuseum. Im Ökumenischen Gemeindezentrum Oberreut schafft das Stadtmuseum Raum für die von Migration geprägten Lebensgeschichten aus dem jungen Stadtteil im Südwesten: „Alle nach Oberreut!“ läuft vom 5.5.-1.7. Mit „Verborgene Spuren: Jüdische KünsterInnen und ArchitektInnen in Karlsruhe 1900-1950“ öffnet die Städtische Galerie ein fast vergessenes Kapitel der Stadtgeschichte (6.5.-8.8.). Auch im Hallenbau der Galerie zu sehen ist die Ausstellung von Peco Kawashima, Preisträgerin des „Hanna-Nagel-Preises“ 2020 (13.5.-8.8.). Spannende Positionen gegenüber Europa versprechen die Porträts, die Teilnehmer von Kursen in „Deutsch als Fremdsprache“ in einem Kurs mit dem Fotografen Volker Wasserthal erstellt haben. (ab 7.5., Volkshochschule).
Bühne
„(N)Irgendwo ist es besser“, spekulieren die peruanische Autorin Teresa Ruiz Rosas und die Musikerinnen Rita Huber-Süß und Karin Huttary. Bei der Vernissage von „Lateinamerikanische Perspektiven“ thematisieren die Künstlerinnen das Thema Flucht aus Schwellenländern nach Europa mit einer performativ-musikalischen Lesung (Fr, 7.5., 18 Uhr, Gedok). Das Staatstheater ist eine der tragenden Institutionen der Europäischen Kulturtage und mit mehreren Inszenierungen Teil des Festivals: „Die neuen Todsünden“ greift sieben Thesen Mahatma Ghandis von 1925 auf. Was bedeuten etwa „Reichtum ohne Arbeit“ oder „Politik ohne Prinzipien“ im 21. Jahrhundert? Sieben europäische Autorinnen antworten auf Ghandi mit je einem Kurzdrama (Fr, 7.5., 19 Uhr, Staatstheater, Kleines Haus). In ihrem Polit-Thriller „Corpus Delicti“ erfindet Juli Zeh das Staatssystem „Methode“, in dem frei von jeder Ideologie die Gesundheit an oberster Stelle steht. Doch ein tragischer Selbstmord offenbart die totalitäre Schattenseite des Systems. Milena Fischer bringt den Roman auf die Bühne (Sa, 8.5., 17 Uhr; Di, 11.5., 19 Uhr, Staatstheater, Insel). Vor rund 200 Jahren schrieb George Sand das Drama „Gabriel“ über einen jugendlichen, adeligen Protagonisten, der erfährt, dass er eigentlich und entgegen seiner Erziehung eine Frau ist. Bis heute wurde das hochaktuelle Stück auf keiner deutschen Bühne aufgeführt. Das ändert sich mit der Inszenierung von Sláva Daubnerová. Rainer Werner Fassbinder erzählt in „Katzelmacher“, wie ein Gastarbeiter neu in die vorortliche Einöde stößt und dort zum Sündenbock wird. Regisseur Jakob Weiss verankert das Stück in der voll globalisierten Jetztzeit, in der Nationalismus und Rassismus leider alles andere als vergangen sind (Mi, 5.5., 20 Uhr, Insel; Sa, 29.5., Kleines Haus). Wie könnte eine bessere europäische Zukunft aussehen? Widerstand heißt nicht nur „anti sein“, sondern auch für andere Werte einzustehen, eine Gegenerzählung zu formulieren. Unter dem Motto „Jetzt ist immer der richtige Zeitpunkt“ hat sich eine Gruppe Karlsruher mit der Regisseurin und Sängerin Eleni Efthymiou mit Protestbewegungen beschäftigt und sucht nach Ideen für eine bessere Zukunft (Do, 13.5., 20 Uhr, Kleines Haus). Ähnlich veranlagt ist ein zweites Volkstheater-Projekt bei den Kulturtagen: „Europa S“ von Ceren Ercan und Menschen aus Karlsruhe und Umgebung beschäftigt sich mit der vielgestaltigen Krise Europas rund um Brexit, Euro, Migration, und entwickelt ein Kaleidoskop neuer Perspektiven (Mi, 12.5., 20 Uhr, Kleines Haus).
Film
Ende Dezember 2019 besuchte der chinesische Filmemacher Jackie Hu den zoologischen Garten in Karlsruhe. Neben den Tieren interessierte ihn die Markierung des 49. Breitengrades, der auch durch China verläuft. Im Zoo wurde die erste Folge von „Jenseits der Seidenstraße“ gedreht, einem Filmprojekt für die „Europäischen Kulturtage“ 2021. In der Dokuserie reisen Qing Bao und Nadine Knobloch als Guides durch Europa und besuchen verschiedene Städte und Länder. Die Reihe aus dreiminütigen Kurzreportagen entstand gemeinsam mit dem Filmboard Karlsruhe und rückt nicht nur verschiedene Facetten europäischer Kultur, sondern auch einen außereuropäischen Blick darauf ins Sichtfeld. Auch die Kinemathek ist am Filmprogramm des Festivals beteiligt.
Konzerte
Von der Renaissance bis ins 21. Jahrhundert, von Portugal bis nach Ostasien – das Musikprogramm der Europäischen Kulturtage spannt weite Bögen. Die heute manchmal exotisch anmutende Musik aus dem 15. und 16. Jahrhundert hielt für das damalige Publikum regelmäßig Gassenhauer bereit. Mit den „Catchy Tunes Of Europe“ und Melodien aus England, Frankreich, Spanien und Deutschland entführt das Gambenconsort Les Escapades in ein Europa, das sich gerade von mittelalterlichem Muff emanzipierte (Mi, 4.5., 19+20.30 Uhr, Altkatholische Kirche, Röntgenstr. 1). Die komponierte Musik unserer Gegenwart hat vielleicht nicht das größte Hitpotential, doch oft viel über die aktuelle Zeit zu erzählen. Hinhören lohnt sich, wenn die Badische Staatskapelle „Orchestrion-Straat“ von Mauricio Kagel spielt, in dem der Deutsch-Argentinier kulturelle und musikalische Grenzen überschreitet. Das Stück „Pandora“ des jungen Karlsruher Komponisten Franz Ferdinand August Rieks entstand als Auftragskomposition der Kulturtage (Fr, 7.5., 21 Uhr, Staatstheater, Studio). Zeitgenössische Musik gibt es auch beim Kammerkonzert der Gedok, wo Sangmi Choi (Klavier/Cembalo) und Carolin E. Fischer (Blockflöte) Stücke von Ling-Hsuan Hung, Elina Lukijanova und Isang Yun spielen – drei KomponistInnen, die in Europa Möglichkeit zur künstlerischen Entfaltung fanden und die abendländische Kunstmusik aus nicht-westlicher Sichtweise bearbeiten (So, 16.5., 18 Uhr, Festsaal Schloss Karlsburg, Durlach). Wahlweise die Anarchistin oder Grande Dame des Fado wird Mísia genannt. Die Sängerin bringt die Musik aus dem westlichsten Teil Europas nach Karlsruhe. Ihr neues Album lebt von der Spannung zwischen klassischer portugiesischer und elektrischer Gitarre; die eine steht für den Himmel, letztere für die Hölle (So, 9.5., 20 Uhr, Tollhaus). Die Spanierin Pauline Viardot-García pendelte im 19. Jahrhundert zwischen Paris und Baden-Baden, zwischen Klavier und Gesang. Sie schrieb Lieder, Operetten und Klavierstücke. Eine Auswahl daraus stellen Denise Seyhan (Mezzosopran) und Heike Bleckmann (Klavier) vor (Sa, 8.5., 18.30+21 Uhr, Stephanssaal).
Literatur
Kann Europa Heimat sein? Was bedeutet Europa heute überhaupt? Der Theologe und Pädagoge Martin W. Ramb und der Historiker Holger Zaborowski haben diese Frage einer hochkarätigen Riege von Wissenschaftlern, aber auch anderweitigen Berühmtheiten wie Vincent Klink gestellt und die Repliken in einem Sammelband vereint. In der Stadtbibliothek stellen die Autoren das Buch vor und diskutieren mit dem Publikum. Gespräche führte auch die Gruppe um den 1988 geborenen Historiker Simon Strauß. Als Vertretung einer jungen Generation interviewt sie Zeitzeugen der Gründungsjahre Europas und trifft sich regelmäßig zum Austausch, um „an Europa zu arbeiten“. Lässt sich Europa als kulturelle Idee reaktivieren? Der Vortrag und das Publikumsgespräch finden online statt (Di, 11.5., 19 Uhr), ebenso wie die andere Veranstaltung der literarischen Gesellschaft: Der Deutsch-Amerikaner Patrick Roth erzählt von seiner Zeit in den USA, vom „Deutschsein“ in der Fremde, von der Liebe zur deutschen Sprache bis zum Entschluss zur Rückkehr (Di, 4.5., 19 Uhr). Wenn sich jemand mit Europa auskennt, dann Etienne François, ehemals Professor an der Freien Universität Berlin, Historiker mit Schwerpunkt europäische Geschichte und Herausgeber des Buches mit dem schlichten wie markanten Titel „Europa“. Über 100 Autoren aus Europa, aber auch aus den USA, aus Indien und Japan setzen ein Mosaik zusammen, das von der Nymphe Europa bis Tschernobyl, von der Demokratie bis zum Holocaust reicht. All das kann Europa sein. Im Generallandesarchiv präsentiert Etienne Francois das Buch.
Vorträge & Diskussionen
„Zwischen Offenheit und Orientierungslosigkeit“ zeigt sich Europa in den 2020er Jahren – ein Kontinent auf der Suche nach sich selbst. Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha macht sich in ihrem Vortrag auf die Spur nach einem europäischen Selbstverständnis, das auch die kolonialistischen und nationalistischen Aspekte seiner Geschichte nicht verleugnet (Mi, 5.5., 19.30 Uhr, online). Beim Gespräch der Initiative Pulse Of Europe sind mit dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert und Klaus Hänsch, Präsident des 3. Europäischen Parlaments von 1994 von ’97, zwei Menschen mit großem politischen Erfahrungsschatz zu Gast, um den Satz „Europa verspricht...“ zu vervollständigen (Fr, 7.5., 18 Uhr, Tollhaus). Autoren aus Wissenschaft, Kultur und Politik gehen der Frage „Heimat Europa?“ in einer Lesung mit anschließendem Gespräch in der Stadtbibliothek nach (Do, 6.5., 17 Uhr, Stadtbibliothek im Neuen Ständehaus). Wie blickt man im Nahen Osten auf Europa, das nicht zuletzt durch Abgrenzung vom „Orient“ entstand? Der Vortrag von Dr. Oliver Piecha zeichnet das kulturgeschichtliche Wechselspiel zwischen Ost und West nach und zeigt, was Europa durch den Blick von außen lernen kann (So, 9.5., 15 Uhr, online). Bei aller jahrzehntelanger Arbeit in Sachen Geschlechtergerechtigkeit: Noch immer ist der (europäische) Kulturbetrieb männlich dominiert, haben es Frauen schwerer, anerkannt zu werden. Warum das Patriarchat so schwer zu überwinden ist und welchen Einfluss Corona darauf hat, darum geht es in der Veranstaltung des Gleichstellungsbüros der Stadt. Das Stadtmuseum blickt auf zwei dunkle, zusammehängende Kapitel der europäischen Geschichte: Der Historiker Ernst Otto Bräunche, bis Sommer 2020 Leiter des Karlsruher Stadtarchivs, spricht über die Vertreibung und Ermordung der badischen Juden und darüber, wie es um die Karlsruher Erinnerungskultur bestellt ist. Die Deportation der Sinti und Roma kommt in einer Veranstaltung zur Eröffnung der Ausstellung „Mari Parmissi“ im Stadtmuseum zur Sprache (So, 16.5., 11 Uhr, Stadtbibliothek, Ständehaussaal).
Führungen
Mit sechs geführten Rundgängen bietet stattreisen Karlsruhe die Möglichkeit, die Fächerstadt bei den Kulturtagen neu zu entdecken. Der erste führt in die Gartenstadt Rüppurr, die vor 110 Jahren die erste solche in ganz Deutschland war. Günstiges, soziales und naturnahes Wohnen sind auch heute noch hochaktuell (Mi, 5.5.+Do, 13.5., 17 Uhr, Treff: Apotheke am Ostendorfplatz 4, Rüppurr). Am 4.4. endete der Krieg für Karlsruhe vorzeitig mit dem Einmarsch französischer Truppen. Krieg und Besatzung gingen fließend ineinander über und brachten der gebeutelten Bevölkerung auch hoffnungsvolle Momente (Sa, 8.5., 15 Uhr, Treff: Karl-Friedrich-Denkmal am Schlossplatz). Nur drei Monate später übernahmen die USA die Besatzung der Stadt. Sie setzten auf eine Politik der Re-Education und Re-Orientation, um die deutsche Bevölkerung zu demokratisieren. Es folgten die Gründung der BRD und das Wirtschaftswunder, wovon die Führung am Fr, 14.5. ab 16.30 erzählt (Treff: Postgalerie, Karl- Ecke Kaiserstr.). Gleich zwei Rundgänge widmen sich den internationalen Beziehungen: Bis zur Reichsgründung 1871 hatte das Großherzogtum Baden seine eigenen Diplomaten, die vor allem Badens eigene Interessen vertraten. Heute stehen die Außenbeziehungen der Stadt Karlsruhe im Zeichen eines gemeinsamen Europas. (Fr, 7.5., 16 Uhr; Sa, 15.5., 15 Uhr, Treff: vor dem Eingang der Kunsthalle). Das Verhältnis von Karlsruhe und Baden zu Frankreich ist historisch eng verwoben. Von der Stadtgründung über die Pyramide bis zu Mode und Kultur findet sich französischer Einschlag in Karlsruhe. Doch nicht immer waren die Beziehungen so freundschaftlich wie heute (So, 16.5., 11 Uhr, Treff: unter den Säulen der Stadtkirche am Marktplatz). Mehr Europa als am „Euro“ geht nicht: Die letzte Führung der „Kulturtage“ nimmt sich dem Europaplatz an, der auch schon mal Lorettoplatz oder Hauptpost hieß. Zwischen Monumenten wie dem Grenadierdenkmal oder dem „schwangerem Truthahn“ lassen sich ganz unterschiedliche politische Überzeugungen im Wandel der Zeit ablesen (So, 16.5., 15 Uhr, Treff: Postgalerie, Karl- Ecke Kaiserstr.).
Aktionen
Rund um das künstlerische und diskursive Programm runden weitere Aktionen die „Kulturtage“ ab und lassen auch in schwierigen Zeiten ein Stück Festivalstimmung aufkommen. Die Räume der Kinemathek und des Jazzclubs in der Kaiserpassage 6 werden zum Festivalzentrum #EUtopia. Hier treffen sich Publikum und Künstler in entspannter Atmosphäre zum Austausch über „Europa – ein Versprechen“. In der „City Edition“ des Volkstheater-Formats „Picknick auf Parkett“ lädt das Staatstheater zu einem offenen, ungezwungenen Treff. Der 9.5. fällt nicht ohne Zufall in die Festivalzeit – am „Europatag“ bieten Europaaktive ein Programm auf dem neu gestalteten Marktplatz, in dem insbesondere der grenzüberschreitende Zusammenhalt mit Frankreich Thema ist. Die wirkstatt – Haus für Erzählkunst richtet ein Erzählcafé ein, in dem alle, die wollen, ihre persönlichen Geschichten über Europa weitergeben können. Dazu gibt es einen Workshop darüber, wie man mit Worten berührend erzählen kann. Wie Karlsruher Jugendliche auf Europa blicken, welche Hoffnungen und Ideale sie damit verbinden, das zeigen sie in dem Filmprojekt des Stadtjugendausschusses „Jugend Exklusiv! Ein Update!“. Ein Licht- und Medienkunstwettbewerb des Vereins Ausgeschlachtet schließlich rief zur Einsendung von künstlerischen Arbeiten zum Thema „Europa – ein Versprechen“, also zu Europa, Herkunft, Prägung, Perspektiven, Utopien und Visionen. Die Arbeiten werden auf dem Schlachthofgelände an verschiedenen Orten gezeigt. -fd
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