25 Jahre Jubez Karlsruhe

Stadtleben // Artikel vom 24.04.2007

INKA Interview mit Jubez-Leiter Manfred Morlock.

Das Jubez nimmt im Karlsruher Kul­tur­leben eine Sonderstellung ein. Ohne sich mit diesem Slogan zu schmücken, ist es DAS jugendkulturelle Zentrum der Stadt. Die Arbeit des Jubez ist gegliedert in einen Kreativ-Bereich (siehe INKA-Wissen) und eine konstant hochwertige Veranstaltungsarbeit, die neben der Nachwuchsförderung Theater, Konzerten, Kabarett und vielen (sozio)politischen Vor­trägen und Diskussionsforen auch Pro­gramm­punkte wie etwa die Skatenite umfasst. Für INKA sprach Roger Waltz mit Jubez-Leiter Manfred Morlock über gestern und übermorgen.

INKA: Wie hat sich das Programm und die Arbeit des Jubez in den letzten 25 Jahren entwickelt und wohin geht die Reise in Zukunft?

Manfred Morlock: Das Jubez hat in den Anfangs­jahren einige konzeptionelle Veränderungen erlebt,  so wurde z.B. versucht, offene Jugendarbeit, jugendkulturelle Veranstaltungen und einen Kreativbereich unter einem Dach anzubieten. Dies scheiterte trotz mehrerer gut gemeinter Ansätze. Erst ab 1988 wurde die Konzeption grundlegend geändert. Die offene Jugendarbeit wurde eingestellt, der jugendkulturelle Bereich mit Veranstaltungen und Projekten ausgebaut und mit dem Kreativbereich verzahnt. Diese Neuorientierung hat sich bewährt, die Resonanz ist positiv, was sich auch in den Besucherzahlen niederschlägt. In der Zukunft haben vor allem Qualitätssicherung und die Ausrichtung  unseres Programms an ein junges Publikum Vorrang.

INKA: Euer Booking-Team mit Manne Goos und Klaus Peter Weber aka Jumpes genießt ja szeneweit und auch bei den Kids höchsten Respekt. Mit Chris Marmann habt ihr nun programmatisch nochmals um einen Booker aufgestockt, der sein Ohr am Puls der Zeit hat. Bringt dies einen Ausbau des Konzertprogramms mit sich?

Morlock: Nein, es ist nicht geplant, das Kon­zert­angebot zu erweitern, aber wir haben durch Chris einen Mitarbeiter gefunden, der sich verstärkt um den innovativeren Teil des Bookings wie aktuell die Konzertreihe „Gold Soundz“ kümmert.

INKA: Der Jazzclub ist mit mehr als einem weinenden Auge in den ehemaligen Schlachthof, die Kaldaune, gezogen. Bedeutet dies das Aus für Jazz im Jubez oder besteht die Kooperation weiter?

Morlock: Wir bedauern sehr, dass uns der Jazz­club nach 22 Jahren verlässt. Ich denke, wir haben in der Vergangenheit sowohl persönlich als auch inhaltlich sehr erfolgreich zusammen gearbeitet. Wir werden auch in Zukunft mit dem Jazzclub Gemeinschaftsveranstaltungen durchführen, die nächste folgt schon am 9. Mai mit der Nils Wülker Group

INKA: Angesichts der Fliehkräfte, die der geplante Kreativ-Park entwickelt: Wo seht ihr aktuell, aber auch in Zukunft euren Platz in der Karlsruher Veranstaltungslandschaft?

Morlock: Wir sind, was den Standort betrifft, als stadtteilübergreifende Einrichtung des Stadt­jugend­ausschusses e.V. Karlsruhe in der Innen­stadt sehr gut positioniert. Ich glaube auch, dass eine ausschließliche Konzentration von Ver­an­stal­tungen in Richtung Kreativ-Park für das vielfältige kulturelle Leben einer Stadt nicht sehr  förderlich ist.

INKA: Das Jubez wird ja vom Stadtjugendausschuss gefördert und nicht aus dem Kultur-Topf. Wird es eine Ausweitung eurer Aktivitäten wie der erfolgreichen Skatenite oder der Programm-Zuarbeit für Das Fest geben?

Morlock: Themenorientierte Angebote waren schon immer ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Neben der Skatenite laufen seit Jahren erfolgreich Projekte wie z.B. „The Show“, die „Jubez-Mediale“ oder „the New Bands Festival“. Bei einzelnen Aktionen können unsere beiden Säulen, der Werkstatt- und Veranstaltungsbereich, verzahnt werden. Für unsere zukünftige Arbeit wird ganz klar die Kooperation mit Schulen noch mehr an Bedeutung gewinnen.

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