25 Jahre Kulturzentrum Tempel
Stadtleben // Artikel vom 02.11.2009
Was andernorts mühsam zusammengezimmert wird, findet sich im Karlsruher Westen seit nun schon 25 Jahren.
Und zwar nicht als eingeschlafene Institution, sondern als hellwacher Kreativpool aller Sparten: Ein Kreativpark, ein soziokulturelles Zentrum, das trotz magerer finanzieller Ausstattung immer wieder kulturelle Pflöcke in die Karlsruher Kulturlandschaft schlägt: Der Kulturverein Tempel in Mühlburg wird 25 Jahre alt.
Geschäftsführer Martin Holder hat so unrecht nicht, wenn er den Mikrokosmos, der auf dem Schlachthof-Gelände mühsam am Entstehen ist, „hier bereits realisiert“ sieht. Denn mit der Scenario Halle, dem süddeutschen Salsa-Mekka Café Havanna im Tempel, dem Musentempel des Tonkünstlerverbandes und dem Piano Podium, die neben Nachwuchsarbeit auch immer wieder herausragende Kammerkonzerte bieten, mit vielen Künstlerateliers wie etwa dem von Renate Koch oder dem Multimediabüro mit Fotogalerie, Pong, mit Proberäumen für junge wie etablierte Bands sowie natürlich einem Kernelement des Tempel-Profils, der Tanztribüne von Margret und Hans Traut, sind hier quasi alle Künste von Klassik bis Nu Jazz, von Pop bis Tanz, von (Medien-)Kunst bis zur Kindermalwerkstatt vertreten. Und dies auf durchgängig hohem Niveau.
Die Tanztribüne hält dabei mit ihren eigenen Stücken und dem mit dem gesamten Tempel-Team konzipierten Internationalen Tempel-Tanzfestival, das in diesem Jahr zum Tanzherbst ausgebaut wird, fast im Alleingang den jungen Tanz in Karlsruhe am Leuchten. Das kleine, feine Festival hat inzwischen bundesweite Strahlkraft – 2010 wird für besondere Produktionen auch erstmals mit dem ZKM kooperiert. Daneben werden Kurse vom Ballett über Flamenco und Tango bis zu Modern Dance angeboten, und der offene Tangoabend jeweils mittwochs zieht Tänzer aus der erweiterten Region an.
In Sachen Musik macht der Tempel neben der Förderung des lokalen Nachwuchses durch Proberäume und Konzerte vor allem im Bereich der Weltmusik, des Jazz und seiner zahlreichen Facetten zwischen Vokal-Jazz und avanciertem Nu Jazz von sich reden. Martin Holder, selbst Trompeter, hat hier nicht nur Basisarbeit für Karlsruhe geleistet, seinen geschickten Bookings ist es auch zu verdanken, dass hier lokale, inzwischen aber auch nationale Größen wie Triband oder Thomas Siffling auftreten, aber zuletzt auch Acts wie Heather Greene, Cyminology, Ulita Knaus, Panzerballett, Triosence, Madera Limpia, Frederico Aubele, Sabrina Malheiros, Re:jazz oder Bubble Beatz gastierten.
Seinen offenen Ohren entging auch nicht der ungewöhnliche Gesamtklang der ersten CD der damals völlig unbekannten Polarkreis 18, die hier noch vor ihrem „Allein Allein“-Superhit ein begeisterndes Gastspiel gaben. Auch dies ist ein schönes Beispiel für eine noch ganz andere, ungemein wichtige Funktion des Kulturzentrums Tempel: Nahezu im Alleingang hält man im kulturell völlig unterbelichteten Karlsruher Westen die Fahnen der Kultur mit unablässiger Nachwuchsförderung und großer Kunst durch exquisite Gastspiele hoch. Eine soziokulturelle Arbeit, die gar nicht hoch genug bewertet werden kann und bei den jährlichen „Tempel-Open“ zum Saisonstart von vielen Tausend Besuchern goutiert wird. -rowa
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