Bio-Tipps auf den Karlsruher Märkten

Stadtleben // Artikel vom 04.10.2017

Wegen Bauarbeiten enden die regulären Abendmärkte am Mi, 4.10.

Von 16 bis 20 Uhr sind dann noch einmal auf dem Marktplatz regional und ökologisch erzeugte, auch frische Produkte zu erwerben. Eine Sonderauflage gibt es zum Stadtfest mit verkaufsoffenen Sonntag am 8.10. von 13-18 Uhr und am Mi, 20.9. kann man am Initial-Infostand Ernte aus dem Sozialen Garten verkosten. Aber es finden sich auch auf den regulären Märkten zahlreiche Direktvermarkter, einige in Bioland- oder Demeterqualität, andere sind nicht biozertifiziert (auch weil sie es sich nicht leisten können), aber bringen eigene regionale Produkte oder Spezialitäten auf den Markt.

Ein solcher Tipp geht an Petra Jung aus Schifferstadt, Chefin des Pfälzer Kräuterstandes samstags auf dem Gutenbergplatz. Sie baut mit ihrer Mutter Lucia die Kräuter in zwei großen Gärten selbst an. Hier findet man (Wild)-Kräuter und Salate, die teils anderswo in Karlsruhe gar nicht zu bekommen sind, z.B. Löwenzahn und essbare Blüten. Fragen und Vorbestellen hilft (nur Sa, Gutenbergplatz).

Ebenfalls nur samstags ist an gleicher Stelle mit Schmälzle einer der ältesten Demeterbetriebe zu finden. Auch er hat exzellente Eigenprodukte: Der wegen seines hohen Wasserbedarfs inzwischen selten gewordene Römersalat überlebt hier in kleinen Stückzahlen. Genauso zu empfehlen ist der Demeterbetrieb des Ehepaars Denzel aus Dettenheim (Di/Do/Sa Gutenbergplatz).

Nur Di/Do am Platz ist Riccardo Zanfardin mit saisonal gefüllten italienischen Teigwarenspezialitäten. Er bezieht seine Produkte stets frisch aus einer kleinen Manufaktur bei Turin. Aus Völkersbach (jeden zweiten Sa/Gutenbergplatz) kommt Andrea Burkard, die eine eigene (Bio-)Galloway-Zucht betreibt. Ebenfalls ein ökologischer Direktvermarkter ist Martina Adamidis aus Zweibrücken, die sehr leckeren Ziegenkäse, Joghurt sowie Fleisch von Zicklein und eigenen Lämmern (nur Sa) anbietet. Zweiter zentraler Markt ist der Stephanplatz mit den Markttagen Mo/Mi/Fr. Hier ist nicht nur die Klientel etwas anders als am Gutenbergplatz, der Markt spürt natürlich in Sachen Bio als auch die unmittelbare Konkurrenz von Füllhorn und Alnatura. Im Vergleich beider liegt in puncto Regionalität von Salat, Obst und Gemüse klar das Füllhorn vorne.

Im Winter nur Freitag, sonst Mi und Fr sind auf dem Stephanplatz die Marktstände von Ralf Gensheimer, Bioland-Erzeuger aus Offenbach in der Pfalz, die erste Adresse in puncto regionalem saisonalem Eigenanbau. Oft lange Schlangen zeugen von der Beliebtheit und der Qualität der Produkte. Die preislichen Vorteile der Direktvermarktung kommen beim Kunden direkt an, die leckeren Salate kosten teils weniger als konventio­nelle im Supermarkt. Erste Adresse also auch für Wenigverdiener, die trotzdem bio unterwegs sein wollen! Gensheimer ist auch Di/Sa auf dem Durlacher Markt.

Ein weiterer Grund, nach Durlach zu fahren, ist der Stand der Biometzgerei Bohn (Dienstag). Bohn, dessen Stammhaus eben von Forst nach Bruchsal umzog, hat sehr gute Hohenloher Produkte im Angebot und im Vergleich sehr faire Preise. Regionale Spezialitäten wie Lamm und leckere Forellen (frisch oder geräuchert) und anderen Fisch sowie Charolais-Fleisch (nicht bio, aber naturnah gehalten) bietet Regina Hornung (Mi/Fr Stephanplatz, Do/Sa Gutenbergplatz).

Mit bio und Fisch ist das ja so eine Sache... Gut informiert zeigt sich in dieser Hinsicht der neue Seestern-Fischstand (Mi/Fr Stephanplatz). Neben leckeren Eigenprodukten wie Pulpo-Salat gibt es hier stets auch Spezialitäten: Rotbarsch und Scholle aus Island, Kabeljau-Leinenfang, Lachs (konventionell, Wildfang oder aus Bio-Aquakultur) oder sehr leckeren bretonischen Wolfsbarsch. -rw

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 3 plus 5.

WEITERE STADTLEBEN-ARTIKEL