Contra dritte Rheinbrücke

Stadtleben // Artikel vom 16.03.2011

Die Schrägseilbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth hängt am seidenen Faden: zu viel Stau, zu teuer im Unterhalt.

Gegen den Bau einer neuen, vierspurigen Autostraße über den Rhein sprachen sich nun Vertreter von Umwelt-, Naturschutz- und Verkehrsverbänden aus. Mit „veralteten Zahlen und überhöhten Verkehrsprognosen wollen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ihr Vorhaben durchboxen“, sagten Vertreter der Landesverbände von BUND, LNV, NABU und VCD. Für sie ist der Neubau auch volkswirtschaftlich nicht zu rechtfertigen: Geschätzte 107 Millionen Euro soll er kosten, während vergleichbare Brücken andernorts für sieben Millionen saniert wurden, so die Gegenrechnung.

Weiterer Ansatzpunkt der Kritiker: die geplante Trasse. Sie zerstöre einmaligen Lebensraum mit seltenen Tier- und Pflanzenarten. Auch vor dem Hintergrund des Bahnprojekts „Stuttgart 21“ fordern die Vertreter mehr Transparenz in Form eines länderübergreifenden Planfeststellungsverfahrens. Zwei getrennt laufende Verfahren werteten die Verbände als Versuch, Kontrolle und Bürgerbeteiligung zu erschweren. Anvisierter Baubeginn für die 1,4 Kilometer nördlich der bestehenden Doppelverbindung angedachte Autobrücke ist schon 2012. -pat

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