Drei Trends, die 2023 für den Einzelhandel von Bedeutung sind

Stadtleben // Artikel vom 24.10.2023

Shopping Mall (Foto: Steve Buissinne/pixabay.com)

INKA Auszeichnung

Der moderne Kunde zeichnet sich dadurch aus, dass er auf eine große Bandbreite an Informationskanälen zurückgreift.

Gleichzeitig legt er viel Wert auf ein auf ihn und seine Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot – was sowohl das Produkt an sich als auch auf den Verkaufsweg betrifft. Umso wichtiger ist es, dass ihm im Einzelhandel ein individuelles Verkaufserlebnis geboten wird, das für ihn gleichermaßen komfortabel wie interessant ist. Die drei folgenden Trends aus 2023 zeigen dabei potenzielle Optionen auf, wie das (weiterhin) gelingen kann.

Trend 1: Values & Third-Place-Erlebnisse

Kunden – insbesondere die der Generation Z – hinterfragen immer stärker, für welche Werte Marken und ihre Produkte stehen. Zudem entscheiden sie sich eher für solche, die mit ihrem persönlichen Lebensgefühl harmonieren. Man denke etwa an die Fairness bei den Herstellungsprozessen. Folglich wird es zunehmend wichtiger, dass Einzelhändler transparent und authentisch zeigen, welche Werte ihnen wichtig sind und wie sie diese leben – Stichwort Corporate Identity. Dabei wird speziell die Nachhaltigkeit oft als wesentlicher Aspekt empfunden. Deshalb darf eine Ladenausstattung Regale aus nachhaltigen Materialien durchaus enthalten sein.

In diesem Zusammenhang ebenfalls von Bedeutung: Der „Third Place“ und der Einkauf als Erlebnis. Warum nicht als Anbieter von Musikzubehör einmal ein Konzert veranstalten? Oder als Betreiber eines Kleidungsgeschäfts eine Modenschau initiieren? Und auch das Verkaufen von Lebensmitteln, die vor Ort frisch zubereitet und verkostet werden können, kann in diesen Bereich fallen. Beim Onlinekauf dagegen können sich Kunden im Sinne der engeren Kundenbindung mit anderen Kunden und Experten vernetzen, um Fragen zu Artikeln zu stellen oder zusätzliche Ideen beziehungsweise Informationen zu erhalten.

Trend 2: Social Commerce & Infotainment

Eine Forbes-Studie hat gezeigt, dass bereits 75 Prozent der Einzelhändler, die an der Untersuchung teilgenommen haben, ihre Produkte über die sozialen Medien verkauften. Bei 43 Prozent von denen wiederum war dieser Verkaufsweg für mindestens die Hälfte oder sogar noch mehr des Gewinns verantwortlich. Als vorteilhaft beim Social Commerce erwies sich speziell die engere Beziehung zu den Kunden. Denn diese teilten wiederum ihr Feedback inklusive relevanter Informationen in den Social-Media-Kanälen mit anderen Personen. Was wiederum zur Folge hatte, dass noch mehr Personen – gerade potenzielle Neukunden – auf die Produkte aufmerksam wurden. Doch selbst davon unabhängig führt der Austausch zwischen Einzelhändler und Kunden zu noch mehr Dynamik und einem längeren Kontakt. Insbesondere die Nutzung verschiedener Kanäle wie Instagram, Tiktok und Co., die mit individuellen Inhalten bespielt wurden und daher jeweils mehr Aufmerksamkeit erhielten, scheint sich als erfolgreich zu erweisen.

Passend dazu lässt sich festhalten, dass Kunden verstärkt gleichermaßen individuell angesprochen wie beraten werden wollen. Dabei zeigt sich die Augmented bzw. Virtual Reality von ihrer hilfreichen Seite, denn der Kunde kann die Produkte auf einem Monitor oder Bildschirm virtuell in einer von ihm gewünschten Umgebung und Zusammenstellung sehen und bei Bedarf einen Berater zuschalten. Zusätzliche Audio- und Videobotschaften sorgen für eine weitere (gefühlte) persönliche Ansprache – selbst dann, wenn sie nur virtuell sein sollten. Clever dabei: Das Ganze funktioniert sowohl im Ladengeschäft als auch beim Onlineshopping. Womit der dritte Trend angesprochen wäre…

Trend 3: Omnichannel – die Vernetzung verschiedener Verkaufskanäle

Die Mischung aus stationärem Geschäft und Onlineshop hat sich seit Corona für immer mehr Einzelhändler als sinnvoll erwiesen. Der Trick beim Omnichannel ist es, beide Konzepte nebeneinander bestehen zu lassen und sie so eng wie möglich miteinander zu vernetzen. Dabei trägt eine zentrale Datenerfassung dazu bei, dass die verschiedenen Stellen wie der Kundenservice, der Vertrieb und das Marketing alle im gleichen Maß wissen, was in der Kundenkommunikation und im Verkaufsprozess bisher passiert ist. So kann der Kunde jeweils passgenau beraten werden – unabhängig davon, ob er sich im Ladengeschäft befindet oder online auf das Angebot zugreift. Wesentlich dafür ist allerdings eine einheitliche Gestaltung der Verkaufskanäle und dass alle Informationen überall für den Kunden verfügbar sein müssen. Gleichzeitig müssen alle Mitarbeiter entsprechend geschult werden und auf alle Daten und Systeme (Anrufe, Instant-Messaging-Nachrichten, E-Mails & Co.) mithilfe geeigneter Geräte zugreifen können.

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