Faszination Körper im Kindermuseum

Stadtleben // Artikel vom 04.06.2008

Der menschliche Körper ist ein zentrales Motiv der Bildhauerei.

Allerdings modelliert man heute kaum noch Porträtbüsten, vielmehr dient der Körper seit Rodin als Mittel zur Darstellung von Dynamik, Beweglichkeit und Volumen. Sechs Originalwerke aus dem Bestand der Kunsthalle verdeutlichen diese Entwicklung im Rahmen der Ausstellung "Körper – gewickelt, gegossen, geschweißt" im Kindermuseum.

Rudolf Schoofs' mit Wachsplatten in Bronze gegossener Torso ist mehr Panzer denn individueller Körper. Der Künstler benutzt den Körper als Zeichenfläche, arbeitet mit Licht- und Schattenreflexen. Kinder beobachten die abstrahierten Körper, während sie ein Knetmaterial in Händen halten, um selbst zu spüren, wie es sich verändert. Jemand schält sich aus einem Stoffsack, die anderen sehen, wie sich der eingewickelte Körper verwandelt.

Klassische Materialien wie Bronze, Stein oder Holz können ertastet werden. Im Werkstattbereich werden die gemachten Erfahrungen in eigene Werke umgesetzt. Kinder werden angeregt, sich mit dem Körper auseinanderzusetzen. Sie können gegenseitig ihre Silhouette auf Papier malen und auf zwei Linien reduzieren, wie in der Skulptur "die Stehende" von Franz Bernhard, wo es um das Austarieren der Masse geht.

"Körper – gewickelt, gegossen, geschweißt", Kindermuseum der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Hauptgebäude, bis 28.9.
www.kunsthalle-karlsruhe.de

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