Festungsruine Hohentwiel

Stadtleben // Artikel vom 24.04.2014

Eine Burgruine wie aus dem Bilderbuch.

Auf dem höchsten der vulkanischen Berge des Hegau, dem Hausberg von Singen, befindet sich die weitläufige Burgruine. Im frühen Mittelalter liegen ihre Wurzeln; anfangs war sie Stützpunkt des schwäbisch-alemannischen Territoriums und Residenz der Herzöge von Schwaben, später württembergische Festung, die mehrmals belagert wurde. Sie trotzte dem Dreißigjährigen Krieg und dem Spanischen Erbfolgekrieg – erobert wurde sie nie. Der letzte Kommandant übergab am Anfang des 19. Jahrhunderts die uneinnehmbare Festung den Truppen Napoleons, als diese längst das ganze Land kontrollierten.

Das war das Ende der Burg und der Anfang der Ruine, die heute ein beliebtes Ausflugsziel für Geschichtsfreunde, Burgenfans und Aussichtshungrige ist: Dem Auge präsentiert sich vom exponierten Vulkankegel aus ein atemberaubendes Panorama über eine herrliche Landschaft hinweg zum Bodensee, über die sanften Hügel des Thurgaus und bei klarer Sicht bis zu den Alpen. Wer sich die Festungsruine, mit neun Hektar Fläche übrigens eine der größten Deutschlands, unter fachkundiger Anleitung erschließen will, kann an einer der Führungen teilnehmen, die ab April wieder regelmäßig sonn- und feiertags jeweils um 11 und 14 Uhr stattfinden.

Hier erfährt man Wissenswertes über die Geschichte des Hohentwiel und entdeckt so manches Detail, das alte Zeiten greifbar und anschaulich macht. Aber auch auf eigene Faust lässt sich die Ruine erkunden: Das Infozentrum unterhalb des Gipfels zeigt ein Modell der Festung im Zustand des 18. Jahrhunderts und fasst auch die Geschichte des Burgberges gut aufbereitet zusammen. Anschließend können abenteuerlustige Burgenfans, egal ob ganz jung oder schon etwas älter, durch dunkle Gänge schleichen, in Verliese spähen, steile Treppen erklimmen und sich in der Fantasie wie Ritter, Burgherr oder Burgfräulein fühlen... -bes

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