Hochsitzcafé in Bulach eröffnet
Stadtleben // Artikel vom 21.04.2024

Bis kurz vor Beginn der Eröffnungsfeier schlagen die Nachtigallen.
Es ist ein ganz besonderer Ort am Südhang des Edeltrudtunnels, wo mehrere Biotope ineinander übergehen, seit 2021 auch für allochthone Mauereidechsen. In Kooperation der KIT-Fakultät für Architektur mit dem ZKM entstand ein Hochsitzcafé am Wendehammer der St.-Florian-Str. Es handelt sich um drei unterschiedlich gestaltete hölzerne Konstruktionen, die – im Gegensatz zu jagdlichen Ansitzeinrichtungen – friedlichen Kommunikationszwecken dienen und „nah zueinander gruppiert“ sind. Janina Hilbert (ZKM) betont die ökologischen wie kulturellen Aspekte des Projekts, unterstützt von Prof. Alistair Hudson, wissenschaftlich-künstlerischer Vorstand, der an den Beginn des Engagements auf der Streuobstwiese erinnert: „Critical Zones“, ein „Gedankenprojekt“ von 2020, das einen Versuch startete, „sich mit der Umwelt auseinanderzusetzen“.
Indra Scheible und Olaf Quantius heben den prozessualen sowie kollektiven Charakter der Aktion hervor; die Bildenden Künste beschäftigen sich schon seit Längerem mit dem Thema Nachhaltigkeit. Die „holzkonstruktiven Teile“ bestehen aus Altholz. Ein Fledermausbrett wurde installiert. „Die Naturwesen werden mitgedacht.“ Das Café „ist auch für Kleinsäuger da!“ Nach einer Musikperformance mit Schwirrhölzern, an der auch Freiwillige aus der Bevölkerung teilnehmen, kreiert von Christian Ertel und Frank Frede, verdeutlicht Hans-Martin Flinspach, Vorsitzender der Streuobstinitiative Stadt- und Landkreis Karlsruhe, die Bedeutung der Streuobstwiese – nicht zuletzt im Kontext städtischer Bebauung.
Immer weiter nimmt der Nutzungsdruck auf die verbliebenen naturnahen Refugien zu; die immense Bedeutung der von Menschen gestalteten Lebensräume für die Biodiversität kann mit Kooperationen wie dem Hochsitzcafe, in das auch der Bürgerverein Bulach eingebunden ist, verdeutlicht werden. Nicht alle scheinen gleichermaßen überzeugt von der Kooperationsbereitschaft; ein offener Brief aus der direkten Nachbarschaft stellt den Verlauf etwas anders dar.
Im Anschluss an die Veranstaltung, bei einem improvisierten Büfett, wird diskutiert, ob die „neu bespielte Streuobstwiese“ nicht schon vor der Aktion ein intaktes System gewesen ist. Immer wieder kommt die Frage auf, wo der Name „Edeltrudtunnel“ eigentlich herrühre. Wie schaffen Abhilfe: Die Namensgeberin, zugleich „Tunnelpatin“, war die Ehefrau des Karlsruher Oberbürgermeisters Otto Dullenkopf, im Amt von1970 bis ’86.
Für eine skurrile Pointe sorgt der TÜV: Leider werden die mit viel Mühe gefertigten Hochsitze zur Begehung nicht freigegeben, da diese über 1,50 Meter hoch sind und „kein ausreichender Fallschutz“ gegeben sei. Es fragt sich durchaus, warum eine so banale Fragestellung im Verlauf des Planungsverfahrens nicht geklärt werden konnte. So findet die Eröffnung eben ebenerdig statt, wo sich das Gras zwischen den Obstbäumen nach nachlassendem Nutzungsdruck in den Tagen darauf langsam wieder aufrichtet. -red
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