INKA-Interview: Antje Bessau über „Schwein gehabt“ 2024
Stadtleben // Artikel vom 11.05.2024

Die Ausgeschlachtet-Vorständin im INKA-Interview mit Patrick Wurster.
INKA: Von der ersten Ausgabe 2010 an hat sich „Schwein gehabt“ zum Schlachthof-Festival entwickelt, das zu Hochzeiten 14.000 BesucherInnen zählte. Wie siehst du die Entwicklung der Kunst- und Kulturnacht und des Kreativparks 18 Jahre nach der letzten Schlachtung?
Antje Bessau: Das Gelände wächst und entwickelt sich immer noch weiter. In den vergangenen Jahren sind vor allem zusätzliche Büros gebaut worden. Die Kreativwirtschaft ist ein weites Feld und auch die Definition, welche Berufszweige ihr zugeordnet werden, hat sich in den vergangenen 20 Jahren geändert. Das führt dazu, dass der Anteil der Künstler und Kulturschaffenden in Relation zur Gesamtzahl der Nutzer des Geländes eher geschrumpft ist und die Zahl der Dienstleister stark zugenommen hat – diese Entwicklung wirkt sich auch auf „Schwein gehabt“ aus. So hat sich das Gelände baulich erweitert und wir haben mehr Nutzer; die Zahl derer, die sich an der Kulturnacht beteiligen, ist aber die gleiche wie die Jahre zuvor. Das Besondere an „Schwein gehabt“ ist ja, dass die Nutzer selbst die Veranstaltung gestalten und organisieren. Das hat von Anfang an ihren Charme ausgemacht und das ist auch so geblieben. Während sie im Alltag Webseiten designen, Architektur planen, Apps programmieren, Kunst schaffen, Musikinstrumente restaurieren, Illustrationen und Texte erstellen, Mode entwerfen oder Filme machen, nutzen sie für „Schwein gehabt“ ihre Kreativität, um gemeinsam eine Nacht mit einzigartiger Atmosphäre zu kreieren. Dabei ist es die Kombination von Kulturveranstaltern, Künstlern und Kreativschaffenden aus der Kreativwirtschaft, die sowohl das Schlachthof-Gelände als auch die Kulturnacht „Schwein gehabt“ ausmachen.
INKA: Welche Programmpunkte werden vom Publikum am meisten goutiert?
Bessau: Nur ein Teil kommt gezielt wegen einzelner Programmpunkte. Die Mehrzahl genießt die tolle Stimmung und Atmosphäre, die an diesem Abend auf dem Schlachthof herrscht. Die Besucher lassen sich treiben, schauen oder hören mal hier rein und mal da. Es gibt so vieles zu entdecken und tatsächlich ist für jeden etwas Interessantes dabei!
INKA: Welchen Stellenwert genießt die Bildende Kunst und können die Künstler auf dem Gelände auch unmittelbar vom Festival profitieren?
Bessau: Die Kunst und vor allen Dingen auch die Anwesenheit der Künstler leistet zur Atmosphäre einen ganz entscheidenden Beitrag. Die Lichtkunstausstellung hat sich inzwischen als Highlight etabliert, aber auch die zahlreichen kleinen und großen Ausstellungen wie die Cartoonausstellung im Tollhaus, das deutsch-französische Kunstprojekt „Correspondanz“, die Skulpturenausstellung des Balkenhol-Schülers Hannes Mussner und die Ausstellungen in den Ateliers und der Fleischmarkthalle bieten spannende Einblicke ins Schaffen zeitgenössischer Karlsruher Künstler. Gerade die Mischung aus den unterschiedlichen Teilbereichen der Kultur macht „Schwein gehabt“ aus. Reine Musik- oder Filmfestivals gibt es bspw. viele, aber in Verbindung mit Ausstellungen sind sie eher selten; auch reine Kunstausstellungen oder Messen sind etwas anderes. Vielleicht ziehen die ein anderes, kunstinteressierteres Publikum an. Ob das für die Künstler letztendlich von Vor- oder Nachteil ist, lässt sich nicht sagen. Aber so vielseitig wie das Angebot von „Schwein gehabt“ ist, so vielseitig ist das Publikum. Und das ist auch für die Künstler bereichernd!
Sa, 11.5., 18-3 Uhr, Alter Schlachthof, Karlsruhe
www.schweingehabt-karlsruhe.de
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