K3-Pop-up-Store goes Loft

Stadtleben // Artikel vom 08.06.2018

Eine Erfolgsgeschichte mit vorgegebenem Ende war der Pop-up-Store, den das Karlsruher Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro K3 als Pilotprojekt von November 2016 bis Januar 2017 in der Kaiserstr. 58 eingerichtet hat.

Hier durften verschiedene Kreative ihre Produkte präsentieren und verkaufen, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und neue Kunden zu gewinnen – auch vor dem Hintergrund des onlinebedingten Wandels im innerstädtischen Handel. Dass die oft unangekündigt an ungewöhnlichen Orten aufpoppenden und wieder verschwindenden Kurzzeitläden, die auch dazu dienen leerstehende Gewerbeflächen zeitweise zu beleben, nicht zwingend ein temporäres Geschäftsmodell bleiben müssen, hat jüngst das Beispiel des mittlerweile nach Amsterdam weitergezogenen Karlsruher Jungdesigners Riaz Dan gezeigt. Mit zehn Teilnehmern geht das K3 Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro nun in seine zweite Runde: „Pop-up-Store goes Loft“.

Von Fr-So, 8.-10.6. eröffnet in Kooperation mit der Karlsruher Messe und Kongress GmbH ein Gemeinschaftsstand auf der parallel zur Designunikatmesse „Eunique“ stattfindenden „Loft“, wo das Shop-in-Shop-Konzept vorrangig aus Karlsruhe und zum Großteil auf dem Kreativpark Alter Schlachthof ansässigen Produktdesignern abermals eine tolle Möglichkeit bietet, ihre Produkte zu präsentieren und sich am Markt zu etablieren. Denn neben dem Verkauf ist es das erklärte Ziel, neue Vertriebspartner zu finden, Produkte am Markt zu testen und vor allem die Bekanntheit jener Schlachthof-Mieter zu erhöhen, die noch nicht die Ressourcen für einen eigenen Messeauftritt haben.

Nach dem Motto „What you see is what you get“ dient der Stand im „Designkaufhaus“ für die Besucher nicht nur als Inspirationsort, sondern auch als Showroom für die Aussteller. Das breite Produktsortiment umfasst dabei Mode, Schmuck, Interior Design, (Kunst-)Handwerk sowie Upcycling-Produkte von Kreativschaffenden der Karlsruher Szene, die wir in unserem Special genauer vorstellen. -pat

Erdling – Der Goldschmied fürs feine Geschmeide
Die Verbundenheit zum blauen Planeten und seiner bewahrenswerten Natur drückt Janosch Schneider schon im Namen seiner Goldschmiede aus. Die Kunst des Edelsteinfassens und das Gestalten von natürlichen Formen hat der an der Goldschmiedeschule in Pforzheim ausgebildete Karlsruher Gold- und Silberschmied bei Lehrmeister Laurent Messmer perfektioniert. Und so entsteht in der ehemaligen Großmarkthalle auf dem Schlachthof individuell angepasstes feines Geschmeide aus reinem Material mit etwas Zeitgeist, in klassischer wie organischer Ausführung – vom Pariser Juwelenschmuck bis hin zu lebendigen Formen, ob Freundschafts-, Verlobungs- oder Trauring. -pat
Schlachthof 25 a, Karlsruhe, Tel.: 0171/758 10 18, Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 10.30-14 Uhr, www.erdling.me

Amélie Hentschel – Atelier de mode
Aus der Stadt der Haute Couture stammt die in Paris geborene Karlsruher Modedesignerin Amélie Hentschel. Nach sieben Jahren benannte sie das aus ihren Anfangsbuchstaben und dem Startdatum März 2010 zusammengesetzte Label AH310 Womenswear um und firmiert mit ihrem Atelier de mode seit 2017 ganz selbstbewusst unter vollem Namen. Das Konzept der studierten Modedesignerin und Schneiderin ist geblieben: Ihre Kundinnen wählen eines der vornehmlich in dunkleren, neutralen Tönen gehaltenen Modelle der kontinuierlich erweiterten Musterkollektion, wobei Stoff, Längen und Details individuell angepasst werden. So entstehen aus den Prototypen in liebevoller Handarbeit vollkommen unikate Kleider, Westen, Mäntel, Tops und Hemden für jeden Anlass, schlicht, raffiniert und ungewöhnlich im Schnitt, zeitlos im Look und bequem dazu. Neben ihrem Atelier in der Karlsruher City hat Amélie Hentschel bei Originelle Maßschuhe (Niddastr. 26, Grötzingen) von Landsmann Benjamin Bigot einen Showroom eingerichtet. -pat
Leopoldstr. 33, Karlsruhe, Tel.: 0163/160 10 03, www.ameliehentschel.com

Schnaps Idee
„Wenn das Leben dir Gin Tonic gibt, mach Seife daraus“ lautet das Motto des in der Karlsruher Südstadt ansässigen 2015 gegründeten Upcycling-Unternehmens. Die geniale Schnapsidee von Adrian Bader und Lennart Geist: Seifenspender aus entleerten Schnapsflaschen zu bauen. Anstatt ins Altglas zu wandern, werden die formschönen Hendrick’s- und Monkey-Behältnisse mit (auch für den Selbstbau und in vielen Farbvarianten erhältlichen) Pumpköpfen versehen. Das ist nicht nur ziemlich originell, sondern sieht am Waschbecken auch grandios aus! Abgefüllt in kleinen Chargen zu je 2.000 Flaschen und im Geschenkkarton verpackt gibt’s die passende Seife bei Schnaps Idee gleich dazu. Die Gin Tonic Fine Soap mit typischen Aromen wie Wacholder, Zitrone, Limette, Chinabaum-Rinde, Koriandersamen und Angelika-Wurzel zeigt auf dem Flaschenlabel stolz, wo sie herkommt: Das historische Abbild der Fächerstadt umrahmen im Stile eines klassischen Gins Briefmarkenstanzung und Handzeichnungen des kanarischen Künstlers Fernando Álamo. -pat
Schützenstr. 26, Karlsruhe, Tel.: 0159/05 40 66 33, www.schnaps-idee.com

Atelier Himmelsbach
Aus „Holz wird Kunst“ im Atelier des Schreiners und Restaurators Peter Himmelsbach. Der auch als Maler aktive Karlsruher Künstler würdigt seit knapp fünf Jahren in seinem urigen Oststadt-Atelier das Alte und verbindet es mit Neuem, wenn er in zeitlosen Gebrauchsobjekten, funktionalen Wohnbegleitern sowie originellen Up- und Recyclingmöbeln Form, Stil und Farbe von Vergangenheit und Gegenwart harmonisch zusammenführt, wobei Struktur und Beschaffenheit des Holzes sowie die Gebrauchsspuren Form und weitere Gestaltung bestimmen: Da werden die Biedermeier-Schublade und ein vielgereister Koffer zum Regal umfunktioniert, zwei Kleiderschranktüren verwandeln sich in einen Damenschreibtisch, die Glasschütte fusioniert mit der Zimmertür zur vielseitig einsetzbaren Wandkonsole, ein 50er-Jahre-Hocker dient fortan als Couchtisch und der Ikea-Schrank kommt als Stehpult daher. Ebenso kreativ fertigt Peter Himmelsbach aber auch im individuellen Kundenauftrag. -pat
Rintheimer Str. 74 a, Karlsruhe, Tel.: 0721/831 53 42, www.atelier-himmelsbach.de

Jewellery goes Wilde
„Mit mehr Handeinsatz als Bruce Lee“ fertigt Sarah Weber ihre Jewellery aus Karlsruhe. Funktion der mit Silber-, Gold- oder auch Marmor-Anhängern veredelten Glücks- und Wunscharmbändchen aus Baumwolle und Seide in vielen liebevoll gestalteten Designs: Beim Anlegen wird an einen Wunsch gedacht, fällt das fest verknotete Armband dann nach Jahren irgendwann ab, geht er in Erfüllung – so sagt man jedenfalls. Sarah Webers Kreationen können allerdings im Bedarfsfall auch wieder abgenommen werden, ohne sie abzuschneiden. -pat
www.instagram.com/jgwsarah

Kult AG
„Die besten Geschenke und Mitbringsel, die der Schwarzwald je hervorgebracht hat“ lautet der Anspruch der Gaggenauer Kult AG. Aufgrund seiner Heimat am Fuße des Nordschwarzwalds war es für Steffen Bittmann naheliegend, als erstes Produkt eine Kuckucksuhr zu kreieren – passenderweise aus Murgtäler Hartpappe. Neben den mit und ohne Vogel, in 3D-, Mini- und XL-Ausführung erhältlichen Pappuhren gibt es außerdem kesse Sprüche als Woodline-Dekoschriftzug, Emokey-Schlüsselanhänger im originalen WhatsApp-Emoticon-Look und Holzpostkarten zum DIY-gestalten: Mit Schlüssel oder Messer lassen sich ganz easy Liebesschwüre wie Grußtexte ins weiche Tannenholz ritzen. -pat
Mönchkopfstr. 2, Gaggenau, Tel.: 07225/988 27 90, www.kult.ag

Nyta
Mit ihren ausrichtbaren Pendelleuchten haben Lichtplaner Fabian Maier und die beiden Produktdesigner Johannes Marmon und Johannes Müller voll ins Schwarze getroffen! 2012 gründete das Trio die Lichtmarke Nyta, deren Produkte mittlerweile weltweit vertrieben werden. Die mit zahlreichen (inter)nationalen Designpreisen ausgezeichnet Kollektion besteht aus mehreren Familien in verschiedenen Varianten und Ausführungen: Tilt gibt ihr offenes, weiches Licht dorthin, wo es gewünscht ist. Der Clou an der „Leuchte mit Haltung“: Geschwenkt wird lediglich der mattlackierte Aluminiumschirm um das Leuchtmittel herum – intuitiv mit nur einem Handgriff. Gleich einer Schale sammelt er das Licht und lenkt es in den Raum oder auf das zu beleuchtende Objekt; eine selbstfixierende Aufhängung sorgt für festen Halt und eine saubere Ausrichtung. Quasi nahtlos aus dem Lampenschirm heraus wächst die filigrane Aufhängung bei der von einer hauchdünnen mikroperforierten Edelstahlfolie verhüllten Pendelleuchte Fade. Im ausgeschalteten Zustand verbirgt sie ihr Innenleben; bei Betrieb jedoch lässt die feine Lochung den Schirm aus 0,08 Millimeter dünnem Edelstahlblech fast transparent wirken, verhindert aber zugleich jede Blendung. Und in einem aufwendigen handwerklichen Prozess aus einem Stück gewonnen werden die Metallschirme der formschön taillierten Pretty-Linie. Im K3-Pop-up-Store gibt’s Zweite-Wahl-Exemplare zum reduzierten Preis. -pat
Lessingstr. 20, Karlsruhe, Tel.: 0721/47 04 47 07, www.nyta.eu

Contemp-rent
Originalkunst zum Mieten ist das neuartige Geschäftsmodell der Südstadt-Galerie Contemp-rent. Dafür bietet Gründerin Yvonne Hohner im Onlineshop über 900 Werke für Wohn- wie Büroräume. Wenn das gemietete Kunstwerk nicht mehr gefällt, wird es ausgetauscht. Dabei gibt es keine Mindestlaufzeit und der Mietvertrag kann monatlich gekündigt werden. Neu und einzigartig in der Kunstlandschaft: das Kunstsparkonto. Entscheidet man sich nach einer gewissen Zeit zum Kauf, werden alle bereits gezahlten Mietbeiträge angerechnet. Hohner kooperiert mit diversen Künstlern, z.B. dem dieses Jahr auf der „art Karlsruhe“ vertreten irakischen Künstler Fahar Al-Salih. Neben Action-Paintings konzentriert er sich gegenwärtig auf Industrieschwämme, die er vom traditionellen Verständnis löst und in seinen Kunstwerken mosaikartig anordnet. Um das Passende zu finden, kann man durch die Onlinegalerie stöbern oder sich vor Ort inspirieren und kostenlos von einer Innenarchitektin beraten lassen. Kleine Kunstwerke gibt es bereits ab fünf Euro Monatsmiete. -pat
Marienstr. 12, Karlsruhe, Tel.: 0721/47 03 80 66, www.contemp-rent.com

Gompf + Kehrer
Unterschiedlichste außergewöhnliche Möbel und Wohnaccessoires im harmonischen Zusammenspiel von Gestaltung, Material und Handwerk kreieren die beiden Designerinnen Verena Stella Gompf und Cordula Kehrer im ehemaligen Kühlhaus auf dem Schlachthof-Gelände. Die mit Weide und Binse ausgearbeiteten Bow Bins kombinieren traditionelles Kunsthandwerk und industriell produzierte Massenware, gedeckte Erdtöne und poppige Farbigkeit zu einem ansehlichen Mülleimer; besonders als Serviergefäße eignen sich die Porcelain Bowls in unterschiedlichen Größen für Haushalt und Küche; aus alten Gussformen des längst nicht mehr genutzten Fundus der Glashütte Meisenthal entsteht die innen feingemusterte Glasschale Dewar, deren doppelte Wandung sie über dem Boden schweben scheinen lässt; das freistehende, formal Gitterregal und Tisch aufgreifende zweibeinige Schreibtischmöbel Din vereint Wohn- und Arbeitskultur und kann Räume verbinden oder aufteilen; Oona aus gekantetem Stahlblech ist Nachttisch, Lesemöbel, Container oder einfach nur ein schönes Objekt; an gestapeltes Papier erinnern die Paper Tables aus recycelten Makulaturdrucken, deren Farbmuster in winzigen Ausschnitten das ursprüngliche Motiv erahnen lassen; und der Strohwandteppich Leopard ist das mutmaßlich erste vegane Fell der Welt. -pat
Alter Schlachthof 11 b, Karlsruhe, Tel.: 0721/82 10 65 94, www.gompf-kehrer.com

efbe Möbelart
Aus der Lautschrift seiner Initialen setzt sich der Name von Fabian Brusts Möbelart zusammen. Hier dreht sich alles ums Schönerwohnen: In seiner Ettlinger Werkstatt stellt der Schreiner seit 2013 aus nachhaltigen Hölzern aufs individuelle Kundenbedürfnis zugeschnittene Einzelstücke her – Esstische, Sideboards, Regale und Sitzgelegenheiten bis hin zum begehbaren Kleiderschrank und der kompletten Küche. Neben den anpassbaren Musterbeispielen präsentiert der von Hannah Eifeler geführte Weststadt-Laden Handarbeitsprodukte von Kreativen aus Karlsruhe und der gesamten Republik sowie eigene efbe-Kreationen aus nachhaltigen Hölzern vom Serviettenring über Topfuntersetzter, Teelichthalter und Tabletts bis hin zum Raclette-Set. -pat
Körnerstr. 1, Karlsruhe, Tel.: 0721/85 14 37 47, www.efbe-moebelart.de

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 9 und 3?

WEITERE STADTLEBEN-ARTIKEL