Karlsruhes Wahrzeichen versinkt im Boden
Stadtleben // Artikel vom 15.09.2019
Die fortschreitende Fertigstellung der Neugestaltung des Karlsruher Marktplatzes legt nach Meinung der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild ein Besorgnis erregendes Planungsergebnis offen.
Zweck einer Informationsveranstaltung der SPD-Fraktion zur baulichen Situation auf dem Marktplatz mit Baubürgermeister Fluhrer am 11.9. war es offensichtlich, der anhaltenden und heftigen Kritik an der Neugestaltung dieses zentralen Platzes der Stadt die Spitze zu nehmen. Dabei musste Fluhrer für das Ergebnis einer ganzen Reihe von baulichen Fehlentscheidungen der vergangenen 15 Jahre gerade stehen, die er selbst als Neuling im Amt gar nicht zu verantworten hatte.
Im Mittelpunkt der Erörterungen stand zu Beginn die Forderung zahlreicher Bürger nach Bäumen. Im Hinblick auf die inzwischen erkennbare unangenehm helle, glatte und kalte Granitfläche des Platzes mit ihrem schwächlichen Ornamentband aus Pflastersteinen ist das Aufbegehren nachvollziehbar. Überraschend kam dann vor Ort bei vielen Teilnehmern neue Unruhe auf: Sie glaubten angesichts der im Nordbereich des Marktplatzes in den vergangenen Wochen weit fortgeschrittenen Verlegearbeiten ihren Augen nicht zu trauen: Das neue Bodenniveau unterscheidet sich vom bislang gewohnten Bild. Die Pyramide scheint im Platz zu versinken, da der Belag des Platzes angehoben worden ist.
Schon ohne diese Veränderung ist die Karlsruher Pyramide im Verhältnis zur Größe das Platzes eigentlich zu klein. Der Klassizist Friedrich Weinbrenner hatte sich beim Bau andere Dimensionen vorgestellt und rings um die Pyramide seine mit viel Herzblut verfochtenen Säulenhallen, die legendären „Marktboutiquen“, geplant. Bekanntlich konnte er diese Pläne nicht verwirklichen, was zur Folge hatte, dass sich der richtige Maßstab für die Pyramide nie einstellte. Aber durch das „Versinken“ im Boden wird nun Wirkung und Größenverhältnis der Pyramide auf dem Marktplatz noch geringer. „Ich sehe das als einen gravierenden Planungsfehler an“, betont Gerhard Kabierske von der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild. „Andernorts ist man stolz auf das Markante und Typische und versucht, wo es geht zu erhalten und zu wahren. Ein Gefühl dafür, dass die Stadt Karlsruhe wertschätzend mit ihrem Architekturerbe umgegangen ist, wird sich mit dieser Planung nie mehr einstellen können.“
Begründungen, die für die Alternativlosigkeit dieser Planung vorgeschoben werden, kann man sich schon jetzt ausmalen: Künftiger Starkregen mache ein größeres Gefälle für den Abfluss des Wassers zu den Gullys am Rande notwendig; das dichte Leitungsnetz und die betonierte Unterwelt für die U-Strab lasse es nicht zu, die ursprüngliche Höhe des Platzes beizubehalten. Und schließlich sei das Ganze ja das Ergebnis eines Wettbewerbs. So wird man es hören. Ähnliche technokratische Argumentationen wurden ja auch vorgeschoben, um andere verhängnisvolle Entscheidungen – die den Platz durch Lage und Aussehen verunstaltenden Abgänge in die neue Unterwelt, die unangemessene Materialität und Farbe des Belags, die ungeheuerlich hässlichen Beleuchtungsmasten – als funktional unabdingbar hinzustellen. Zufriedenstellend und für das stadtplanerische Erscheinungsbild von Karlsruhe zuträglich empfindet die Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild das allerdings nicht. -ps
Nachricht 1304 von 7342
WEITERE STADTLEBEN-ARTIKEL
40. Indoor Meeting Karlsruhe
Stadtleben // Artikel vom 07.02.2025
Seit 2016 ist das traditionsreiche Hallenleichtathletik-Event als Gründungsmitglied Teil der vom Internationalen Leichtathletik-Weltverband gegründeten Hallenserie „World Athletics Indoor Tour Gold“.
Weiterlesen … 40. Indoor Meeting KarlsruheKlimabündnis: Bundestagswahl-Podium & Filmdoku
Stadtleben // Artikel vom 27.01.2025
Das Klimabündnis Karlsruhe lädt die Kandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien SPD, CDU, Grüne, FDP, Linke und BSW ein, zu Fragen von Energiesicherheit und Mobilität Rede und Antwort zu stehen.
Weiterlesen … Klimabündnis: Bundestagswahl-Podium & FilmdokuBeat The System
Stadtleben // Artikel vom 18.01.2025
Bei der Nachttanzdemo unterm Motto „Beat The System – Solidarität statt Konkurrenz statt“ wird wieder „auf die multiplen Krisen und das Erstarken von illiberalen und rechtsradikalen Strömungen aufmerksam gemacht und gleichzeitig das Leben gefeiert“.
Weiterlesen … Beat The SystemKarlsruher Hochzeits- und Festtage 2025
Stadtleben // Artikel vom 18.01.2025
Alles für den bedeutenden Moment rund ums Ja-Wort bieten die „Karlsruher Hochzeits- und Festtage“.
Weiterlesen … Karlsruher Hochzeits- und Festtage 2025BBE-Fastnachtsgala 2025
Stadtleben // Artikel vom 11.01.2025
Zusammen mit dem Festkomitee Baden-Badener Fastnacht hat die veranstaltende Baden-Baden Events ihre „Gala“ im regionalen Fastnachtskalender verankert
Weiterlesen … BBE-Fastnachtsgala 2025Winterlichter 2024
Stadtleben // Artikel vom 01.01.2025
Vom jüngsten Tag des Jahres an erstrahlen im größten Mannheimer Park am Rande der Oststadt wieder allabendlich für einige Wochen Baumkronen und Stauden, die kunstvollen Statuen sowie die Wasseroberflächen von Brunnenlandschaft, Gebirgsbach und den Kutzerweiher-Uferregionen.
Weiterlesen … Winterlichter 2024BBE-„Silvester Dinner Ball“ 2024
Stadtleben // Artikel vom 31.12.2024
In der festlichen Atmosphäre des Bénazetsaals tanzen die Gäste beschwingt dem Jahreswechsel entgegen.
Weiterlesen … BBE-„Silvester Dinner Ball“ 2024Neueröffnung: Regus Office Center
Stadtleben // Artikel vom 30.12.2024
Die International Workplace Group als weltweit größter Anbieter von Lösungen für hybrides Arbeiten eröffnet am Mo, 30.12. sein neues Regus Office Center am Rondellplatz.
Weiterlesen … Neueröffnung: Regus Office CenterWeihnachtliches Stadionsingen 2024
Stadtleben // Artikel vom 22.12.2024
Wenn KME und KSC mit den katholischen, evangelischen und freien Kirchen zum alljährlichen „Stadionsingen“ in den Wildpark laden, erwartet die Besucher ein besinnliches 90-minütiges Programm mit Liveband zum Mitsingen von Weihnachts- und Fußballliedern.
Weiterlesen … Weihnachtliches Stadionsingen 2024
Einen Kommentar schreiben