Majolika-News
Stadtleben // Artikel vom 22.02.2007
Zum 200-jährigen Jubiläum von Württemberg und Baden fertigte Diane Herzogin von Württemberg in einem Gastkünstler-Atelier der Majolika Objekte, zum Teil aus dem Sortiment der Majolika, aber auch freigeformte Kunstwerke, Brunnen- und Tischkeramiken.
Doch es gibt weitaus mehr Berufsbilder, als man glaubt. Darunter befinden sich auch einige außergewöhnliche.
Wahrsager/in
Auf Portalen wie Questico findet man im Internet gratis Wahrsager/innen, die Interessenten rund um die Uhr mit spiritueller Beratung zur Seite stehen. Sie bieten unterstützende Gespräche zu Themenbereichen wie Liebe, Freundschaft, Karriere, Finanzen und Familie. Anhand verschiedener Praktiken analysieren sie die Lebenssituation, interpretieren verschiedene Verhaltensmuster und treffen Aussagen über zwischenmenschliche Beziehungen des Hilfesuchenden. All das kommt nicht von ungefähr, sondern muss im Rahmen einer Ausbildung gelernt werden, bevor ein Wahrsager professionell praktizieren darf. Möglich ist das unter anderem an der Karlsruher Astrologieschule. In der Ausbildung zum Wahrsager oder zur Wahrsagerin lernt man, wie man Persönlichkeitsanalysen erstellt und beispielsweise Geburtshoroskope deutet. Darüber hinaus werden Beratungs- und Gesprächstechniken vermittelt. Dadurch, dass die Esoterikbranche in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erfuhr, hat das Berufsfeld Wahrsagen einen großen Teil an Seriosität dazugewonnen.
Diätassistent/in
Wenn man an Diäten denkt, denkt man meist an Verzicht, Schlankheitskuren, Jojo-Effekt und Berichte in Lifestyle- und Promimagazinen. Diäten sind für viele Menschen aber auch Teil des Lebensalltags, z.B. wenn sie Lebensmittelunverträglichkeiten oder Organerkrankungen haben. Wer auf ärztliche Anweisung seine Ernährung umstellen muss, braucht einen persönlichen Ernährungsplan, ein Therapiekonzept und eine Überwachung des Gesundheitszustandes. Das wird in der Regel nicht vom Arzt geleistet, sondern von der sogenannten Diätassistenz. Die Ausbildung zum Diätassistenten dauert drei Jahre. Dabei lernt man viel über die Anatomie des Menschen und darüber, wie sich der Mensch richtig ernährt. Ein wichtiger Teil der Ausbildung ist auch die Toxikologie, denn viele Lebensmittel enthalten toxische, also giftige Stoffe. In der falschen Dosis können sie dem menschlichen Körper schaden. Als Diätassistent trägt man daher eine große Verantwortung. Neben einigen privaten Berufsschulen gibt es staatlich anerkannte Diätassistentenschulen in Stuttgart und Heidelberg. So außergewöhnlich der Beruf klingen mag, so alltagsnah ist der typische Arbeitsplatz von Diätassistenten. Sie arbeiten meist in Kliniken und Rehabilitationszentren, in Arztpraxen, bei Krankenkassen oder auch in der diätischen Pharma- oder Lebensmittelindustrie.
Bildrechte: Flickr Light Painting uniquelycat (Cathy) Smith CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
Goldschmied/in
Goldschmied - die meisten denken da sofort an längst vergangene Zeiten im alten Rom oder Mittelalter. Doch Goldschmiede gibt es auch heute. Pro Jahr werden weltweit etwa 3.200 Tonnen Gold aus Minen gefördert, von denen ein Teil in die Schmuckindustrie fließt. Die Verarbeitung obliegt den Schmieden. Goldschmiede kennen sich mit der Metallbearbeitung aus und zaubern aus den Werkstoffen individuelle Schmuckkreationen. Das Handwerk setzt nicht nur technisches Geschick, sondern auch viel Feingefühl und Kreativität voraus. Nicht umsonst spricht man von der Goldschmiedekunst. Die Ausbildung zum Goldschmied dauert 3,5 Jahre und ist mit modernen Komponenten verknüpft. Um das Design eines Schmuckstückes festzulegen, nutzt man zum Beispiel moderne CAD-Programme. Goldschmiede arbeiten in Schmiedewerkstätten, bei Juwelieren oder auch in der Schmuckindustrie. Eine der bekanntesten Goldschmiedeschulen befindet sich in Pforzheim.
Drahtzieher/in
Den Begriff Drahtzieher kennen viele als Metapher für den anonymen Planer krimineller Taten. Doch Drahtzieher ist ein ganz normaler Ausbildungsberuf. Drahtzieher stellen Drähte und unterschiedliche Profile aus Walzerzeugnissen aus Eisen, Aluminium, Gold oder Legierungen her. Dabei wird nicht nur von Hand gearbeitet. Der Beruf erfordert vor allem die Bedienung und Kontrolle der zahlreichen Produktionsmaschinen. Kurzum: Drahtzieher überwachen den gesamten Produktionsprozess eines Drahtes. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und erfolgt wie fast alle Ausbildungen im dualen System. Man besucht die Schule und arbeitet im Betrieb, zum Beispiel in Werk- oder Montagehallen.
Die Ausstellung in der Majolika Galerie ist noch bis 25.3. zu erleben. Am 7.2. wurde in Baden-Baden der Deutsche Medienpreis an den spanischen König Juan Carlos verliehen. Der Preis, eine Skulptur des Schweizer Künstlers Roland Junker(Foto), wurde in der Manufaktur geschaffen und von der Keramikmalerin Veronika Bauer in aufwändiger Handarbeit umgesetzt. Auch das Naturkundemuseum kann sich über eine Kooperation freuen: Majolika-Chef Anton Goll übergab an den Förderverein des Museums den vom Karlsruher Künstler Harald Korneth gestalteten "Spendensaurier".- ub/rw
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