Rettet die Gärten der Oststadt Karlsruhe

Stadtleben // Artikel vom 05.08.2018

Obwohl der von der Bürgerinitiative „Rettet die Gärten der Oststadt Karlsruhe“ initierte Gesprächstermin Anfang August auf Wunsch der Karlsruher CDU-Fraktion im umstrittenen Areal veranstaltet wurde, ließ sich kein Vertreter der stärksten Gemienderats-Fraktion in der von Nachverdichtung betroffenen und unter Denkmalschutz stehenden Siedlung „Wohnen am Fasanengarten“ blicken.

Auch die FDP, die Linke und die AfD blieben fern, Parteilose und Vereter der Freien Wähler ließen sich entschuldigen. Anwesend waren die Stadträte Michael Zeh (SPD), Johannes Honné (Grüne) und Lüppo Cramer (KAL); im Gegensatz zur KAL konnte sich die Parteien-Vertreter von SPD und Grünen allerdings zu keiner persönlichen Stellungnahme durchringen. Es wurde darauf verwiesen, dass zuerst Anwohner und der Vermieter (der die Bebauung durch die vor kurzem begonnene Rodung der Gärten forciert) gefragt seien, sich dagegen auszusprechen.

Nachfragen wie es denn mit dem Schutz der Anwohner aussieht, da durch den Bauplan die Durchlüftungsproblematik im Carré mehr als eingeschränkt wird, und der Tatsache, dass Karlsruhe Platz drei der heißesten deutschen Städte einnimmt, wurden von den Vertretern der Grünen und der SPD mit Allgemeinplätzen abgetan. Honné sagte, seine Partei sei nur dafür, bereits versiegelte Flächen nachzuverdichten - eine Behauptung, die so nicht stimmt, wie die Haltung der Grünen im Falle des Sofien-Carrés beweist - und dass nur dort, wo die nichtdenkmalgeschützten Garagen stünden, gebaut werden könne. Wenn dabei „etwas Grün mitbebaut“ würde, käme es auf den„Ermessenspielraum“ an. Cramer (KAL) gab dagegen zu verstehen, dass sich auch ein Stadtrat im Vorfeld sehr wohl mit eigener Haltung deutlich positionieren könne - und dies gelte auch im Fall der drohenden Bebauung der denkmalgeschützten Gärten.

Der ebenfalls anwesende Vorsitzende des Bezirksverbands der Gartenfreunde Karlsruhe Alfred Lüthin beschwor die Stadträte, mehr auf ökologische und soziale Aspekte des Projekts zu achten und verwies darauf, dass die Volkswohnung im Ortsteilzentrum Knielingen 2.0 sehr lange gebraucht hätte, Mieter zu finden, was das seitens der Stadt in Spiel gebrachte Argument der Wohnungsnot nicht gerade glaubwürdig erscheinen ließe. -ps/pat

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