Schrill im April Nr. 20

Stadtleben // Artikel vom 15.04.2010

Schrill sein dürfen sie, und es hat sich auch einiges getan, aber von echter Gleichstellung ist man doch noch ein gutes Stück entfernt.

Das „Anderssein“  transparent machen war vor 20 Jahren das Thema des lesbisch-schwulen Kulturfestivals „Schrill im April“. Start der Jubiläumsausgabe ist am Sa, 17.4. 20 Uhr  mit der großen Eröffnungsgala im Jubez. „Spielwiese - ein Eldorado für Bekloppte“ bietet der Kölner Sänger und Kabarettist Holger Edmaier, gefolgt vom Duo jUSi, Kabarettistin Kordula Vöker, Akrobat Stephan Masur und der Festival-Disco mit DJ Faris und DJ Ralf.

Auch Gays haben Probleme mit dem Älterwerden: Psychologe Ulli Biechele hat sich mit dem Thema Schwulsein und Alter befasst und hält am Di, 20.4., 19.30 Uhr im Prinz-S einen Vortrag mit anschließender Diskussion. Ausgezeichnete Weine und Drei-Gänge-Menü-Themenabende kann man im Restaurant Fünf (Kanalweg 22) genießen. Am Mi, 21.4. steht Italiens Küche auf der Speisekarte. Ausgefallene Jubiläums-Menüs bereichern das Festival um einen zauberhaften italienischen Abend.

Am Do, 22.4. tritt ab 20.30 Uhr im Jubez Kabarettistin Alexandra Gauger mit ihrem Programm „Fräulein Cäsars Musikstunde“ auf, tags drauf sorgen dann im Gartensaal (Schloss) ab 20 Uhr die Chöre  Weibrations und Schrillmänner für Stimmung. Spannend sollte am So, 25.4., 19 Uhr im Gartensaal des Schlosses das musikalisch-komödiantische Konzert mit Händel-Arien und Duetten werden, es agieren Joachim Hermann als Händel und Alexia Basile als sein Sekretär sowie Daniel Kaiser am Cembalo.

Eine Spurensuche nach lesbisch-schwulen Lebensverhältnissen mit der Historikerin Ilona Scheidle gibt es am Mi, 28.4., 19 Uhr, im Jubez. Opern-Kabarett und musikalische Comedy satt folgt dann am Sa, 1.5. bei der Abschlussgala im Jubez mit Katharina Herb, Ted Louis, Caspar und Bianca, Fabian Schläper und Iris Kuhn Michael Krebs.

Ansonsten wundern nicht nur wir uns über die seltsame Konstellation, dass der OB als Schirmherr des Festivals auftritt (samt opulentem Grußwort im Programmheft), gleichzeitig aber schwul-lesbischen Paaren standesamtliche Trauungen in den dafür vorgesehenen städtischen Räumen verwehrt. Hiergegen hatten Teile der Karlsruher Kultur-Gay-Szene eine Demo am 24.4. geplant. Äußern hierzu wollte sich keiner. -mb

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 2 plus 5.

WEITERE STADTLEBEN-ARTIKEL