Stadtgeburtstag 2013 & „Effekte“, das Wissenschaftsfestival
Stadtleben // Artikel vom 12.06.2013
Das größte Geschenk zum 298. beschert sich Karlsruhe selbst.
Vom 21. bis 30.6. steigt mit dem „Stadtgeburtstag“ die Erstauflage des Wissenschaftsfestivals „Effekte“. Und schon das Motto, unter dem man bis 23.6. rund ums Schloss feiert, macht klar: „Karlsruhe will es wissen“! Über 250 Veranstaltungen von annähernd 70 beteiligten Institutionen verwandeln die Stadt für zehn Tage in ein riesiges Experimentierfeld mit zahllosen Mitmachlaboren. Da wird beim „Fest der jungen Forscher“ um den „Oskarl“ gewetteifert, die „Wissenswerkstatt“ gibt Schülergruppen ab Klasse zehn in lockerer Lernatmosphäre fachkundig unterstützte Einblicke. Im „Bewegungslabor“ ist dann weniger Hirn- denn Muskelschmalz gefragt, bei der „Effekte-Rallye“ geht’s ausgerüstet mit Smartphone und App auf Schnitzeljagd durch die Karlsruher Forschungslandschaft, hochtechnisch läuft das „Draisinenrennen“ ab und auf den Spuren des Automobilerfinders bewegt sich ein weiterer „Tribut an Carl Benz“. Feierlich eröffnet wird das Wissenschaftsfestival mit dem „Domino-Effekt“ (Sa, 22.6., 22 Uhr, Schlossgarten) in einer von Enno-Ilka Uhde gestalteten Performance aus multimedialen Sequenzen, Musik und Tanz. Bereits im Vorfeld können sich Bürger und Wissenschaft auf dem via Festival-Website interaktiv gestaltbaren Logo vernetzen. Dabei dürfen die Mitdesigner zusätzlich ihre dringlichste Frage loswerden, die dann nicht nur einen Bauzaunplatz, sondern vielleicht auch eine Antwort auf dem abschließenden „Übermorgentalk“ (So, 30.6., 18 Uhr, Schloss) bekommt. Und weil zum wissenschaftlichen Arbeiten auch das Falsifizieren gehört, darf „Die Show des Scheiterns“ (So, 23.6., 16+18.30 Uhr, Schloss) nicht fehlen: In der Berliner Vortragsreihe berichten „Versager“ über nicht zustande gekommene Vorhaben zwischen Kommerz und Kunst. Eventuell gesellt sich ja auch ein gescheiterter User unter die Referenten, der den Versuch gestartet hat, im „Effekte“-Veranstaltungskalender gezielte Treffer zu landen... Mit diesem Überangebot ließe sich jedenfalls ein ganzes INKA-Heft füllen – weshalb wir uns im Folgenden auf einige weitere ausgewählte Highlights und Geheimtipps beschränken. -pat
Erfindernacht
Markgraf Karl Wilhelm war der erste Erfinder Karlsruhes: Er erfand nichts weniger als die Stadt selbst. Und das der Legende nach im Schlaf! 298 Jahre später steht der Erfindergeist erneut im Fokus, denn zum „Stadtgeburtstag“ ist rund ums Schloss eine große „Erfindernacht“ mit Kostümparty geplant. Möglichkeiten gibt es viele: Entweder man schlüpft in die Verkleidung eines Erfinders vergangener oder heutiger Zeiten, kommt als Einstein, Daniel Düsentrieb oder Artur „Dübel“ Fischer. Oder man verkörpert die Erfindung eines Erfinders und entwirft sich das Kostüm einer Glühbirne, einer Kopfschmerztablette oder eines Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiels. Die dritte Option: Man verkleidet sich als Künstler, denn jene schaffen mit ihrer Arbeit ja auch Neues, das die Welt noch nie zuvor gesehen hat. Besucher mit weniger Erfindungsreichtum können sich ab 18 Uhr an Buden im Schlossgarten mit verschiedenen Accessoires auch spontan verkleiden, dazu spielen auf der großen Festbühne Kauwela (17.30 Uhr), The Curbside Prophets feat. Raffa Shira (21 Uhr) und das Tommy Baldu Projekt (22.30 Uhr). Kostümparade und -prämierung starten um 20 Uhr, angeführt von einer Marchingband und moderiert von Comedian Georg Schweitzer. Dem geht es ab 21 Uhr auf der loungigen Schlossterrasse ums Suchen und Gefundenwerden: „Er-findet sie – stimmt die Chemie?“ nennt sich Schweitzers unterhaltsame Quasi-Dating-Show auf der Basis des Improvisationstheaters. Im Anschluss präsentiert Jazzaret, eine Tanzcompagnie unter der Leitung von Sarah Kiesecker, mit der eigens kreierten Performance „Molekularia“ die Gewinner des Kostümwettbewerbs, bevor um Mitternacht der Schlossturm durch Licht und Pyrotechnik in verschiedenen Aggregatzuständen erscheint. Gefeiert wird dann im Gartensaal auf einer Kostümparty mit dem Linzer Electro-Swing-DJ Alex Ryba – bis die Erfinder befinden, es sei nun Zeit, ein Frühstück zu finden... -bes
Fr, 21.6., Schlossgarten, Karlsruhe
Supernova
Nanomaschinen, Antimaterie und humanoide Roboter spielen die Hauptrollen beim Wissenschaftstheater „Supernova“. Drei inszenierte Abende, drei KIT-Professoren, drei Themen: Tamin Asfour untersucht die verwaschenen Grenzen zwischen Mensch und Maschine (Mo, 24.6.), Teilchenphysiker Ulrich Nierste die kleinsten Bausteine der Natur (Mi, 26.6.) und Armin Grunewald stellt Fragen nach Ethik, Nutzen und Zukunft der Technik (Fr, 28.6.). -fd
Effekte-Dome vor dem Karlsruher Schloss, je 20 Uhr
Konzertreise ins „Bodenlose“
Ein effektvolles Kostenloskonzert spielen Ana & Anda im Naturkundemuseum: Ihre musikalische Führung durch die „Bodenlos“-Ausstellung zeichnet dem Menschen fremde Bewegungsprinzipien in Luft und Wasser mittels Tönen nach. Vogelpfeifenorchester, rauschende Meere, flatternde Flügel – ohne einen Schritt zu tun, kann das Publikum die Themen der Ausstellung in akustischer Form erleben und sich von Akkordeon, Klavier und vielfältigster Perkussion auf Klangteppichen tragen lassen. -bes
Sa, 29.6., 15 Uhr, Naturkundemuseum
„Effekte“ im ZKM
Das ZKM ist nicht nur für Ausstellungen und Veranstaltung gut, hinter den Kulissen wird auch emsig geforscht. Das Wissenschaftsfestival ist Anlass für die Institution, sich einmal verstärkt von dieser Seite zu präsentieren: Am Fr, 21.6. führen Mitarbeiter des Kompetenzzentrums für angewandte Sicherheitstechnologie durch die Ausstellung „Kryptologikum“ (mehrere Termine ab 10 Uhr). Die Ausstellung „ZKM-Gameplay“ eröffnet zwischen 15 und 18 Uhr im Medienmuseum, danach läuft von 19 bis 24 Uhr der Erwachsenenworkshop „Dudeln und Daddeln“ in der Medienwerkstatt und Lorenz Hanewinkel erzählt über die Konstruktion des Rechners Zuse Z22 (Sa, 22.6., 11 Uhr, Vortragssaal). Außerdem im Programm sind das Festival „Next Generation“ für Elektronische Musik (Mi-So, 26.-30.6.) sowie mehrere Workshops (www.zkm.de/fuehrungen). -fd
DHBW: Modellfabrik, Science Speed Dating und Wetterballon
Kein Wissenschaftsfestival kommt ohne Hochschulbeteiligung aus. Die Duale Hochschule Baden-Württemberg steuert vier Aktionen bei: Am So, 23.6. begegnen junge Forscher im Schlosspark-Experimentierzelt industriellen und humanoiden Robotern – oder andersherum; am Di, 25.6. können Schüler in der Modellfabrik von der Idee bis zur Vollendung verfolgen, wie ein Produkt entsteht; am Mi, 26.6. beantworten Profs beim „Science Speed Dating“ Fragen über die DHBW und das Forschen (14+15 Uhr, Schloss) und zum Abschluss geht der Stratosphärenballon erneut auf eine Reise ins Ungewisse. -bes
Karlsruhe klingt – Music To Go
Einmal im Jahr braucht man keine Kopfhörer, um sich beim Gang durch die Innenstadt in Musik zu hüllen: Bei „Music To Go“ übernimmt die hiesige Musikhochschule die Playlist an mehreren Stationen im Fächergebiet. Um 16 Uhr ertönt die Startfanfare mit den Blechbläsern auf dem Kirchplatz vor St. Stephan. In den folgenden Stunden erwarten Nachwuchstalente im Modehaus Schöpf, klavierspielende Schulmusiker bei Karstadt und ein Violinduo im Schaufenster des Musikhauses Schlaile die Passanten. Im Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek gibt es Brahms’ „Liebesliederwalzer“ mit dem Vokalensemble der Hochschule, Griegs Streichquartett in g-Moll wird vom Amaryllis-Quartett in der Kleinen Kirche interpretiert und die HfM-Big-Band swingt auf dem Ludwigsplatz. Dieses Jahr gliedert sich auch die alljährliche Stadtbespielung der HfM ins Wissenschaftsfestival „Effekte“ ein. Dass Musik und Wissenschaft keinen Widerspruch darstellen, wird mit der „Riemannoper“ im Garten der BLB wohl am deutlichsten: Der oft nach mathematischen Prinzipien komponierende Tom Johnson hat hierfür Texte aus dem Riemann-Musiklexikon musiktheatralisch umgesetzt. Um 20 Uhr steigt das Abschlusskonzert auf dem Stephanplatz. -fd
Sa, 29.6., 16 Uhr, Innenstadt
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