Stillstand beim Bau & bei der Majolika
Stadtleben // Artikel vom 02.04.2024

Während sich die politischen Parteien in Karlsruhe für die Gemeinderatswahlen in knapp zwei Monaten rüsten, herrscht in der Stadt vor allem in einem Bereich weiter Stillstand.
Weder bei Vonovia in der Oststadt noch bei Gieag Immobilien in der Südstadt sind Fortschritte beim Bau der geplanten mehreren Hundert Wohnungen zu erkennen. Auch in der Nordstadt ist von der Ankündigung der Gröner Group, dass die Bauaktivitäten auf dem C-Areal „ab sofort fortgesetzt werden“, nichts zu sehen. „Ohne Verkauf und ohne Vermarktung gibt es keine Bauaktivitäten“, heißt es auf Nachfrage von der Pressesprecherin. Durch die steigenden Zinsen scheuten sowohl institutionelle wie private Anleger in den vergangenen Monaten Investitionen in Immobilien. Erst wenn 40 Prozent der zu bauenden Wohnungen vorverkauft seien, geben die Banken die nötigen Kredite an die Gröner Group frei. Zwar gäbe es für einzelne Baufelder viele Interessierte.
„Allerdings sind wir aufgrund der vorherrschenden Umstände nicht immer in der Lage, die Interessenten mit Kaufverträgen an das Projekt zu binden“, so die Sprecherin. Sie hoffe auf die angekündigten Steuererleichterungen des Bundes und Zinssenkungen. Zudem sei der Weiterbau durch ein Normenkontrollverfahren durch einen ansässigen Sportverein gestoppt. Dadurch bestehe „bis heute kein Baurecht als Voraussetzung für jedwede Bauaktivität“, sagt die Gröner-Sprecherin. Dem widerspricht die Stadtverwaltung auf Nachfrage. Das Normenkontrollverfahren habe „auf den Vollzug des Bebauungsplans aktuell keine Auswirkungen“. Baugenehmigungen könnten trotzdem erteilt werden.
Festhalten will Gröner derweil am Erwerb des Majolika-Grundstücks in Erbpacht. Die von ihm privatisierte Manufaktur schreibe zwar monatliche Verluste von bis zu 40.000 Euro; doch mit der Vermietung und Neuvermarktung als Appartements, Büros oder Räume für Kurse und Firmenevents könnten diese Verluste quersubventioniert werden, gibt sich der Investor überzeugt. Doch in der Stadt schwindet das Vertrauen in ihn. Um ihm das Majolika-Gelände zu überlassen, müsste der Gemeinderat zustimmen. Auf Nachfrage des OB haben schon einige Fraktionen abgewunken. Ohnehin laufen die Verhandlungen schleppend. Schon beim Preis unterscheiden sich die städtische Verkäuferin und Gröner deutlich. Allein die Immobilie sei über vier Mio. Euro wert, ermittelte der städtische Gutachterausschuss. Das Grundstück läge bei weiteren 1,2 Mio. Euro.
In Gröners Wirtschaftsplan sind insgesamt zum Erwerb aber nur 2,1 Mio. Euro vorgesehen. Dazu bräuchte es für Gröners Konzept mindestens 150 Parkplätze. Das Stadtplanungsamt brachte ein Parkhaus auf dem benachbarten Gelände der Stadtwerke ins Spiel. Doch der Energieversorger winkte schon ab. Die Flächen stünden nicht zur Verfügung. Schnelle Lösungen sind nicht in Sicht. Weder für die Interessierten und Beschäftigten in der Keramikkultur noch für die Tausenden Wohnungssuchenden in der Stadt. -fk
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