Ungarn-Fest auf dem Friedrichsplatz

Stadtleben // Artikel vom 02.05.2010

Beim Stichwort „Ungarn“ denkt man an feuriges Temperament, kulinarische Genüsse zwischen Gulaschkanone, Palatschinken und lecker Wein, mitreißende Folklore in Tanz und Musik, wunderbare Natur sowie Städte mit his­torischer Substanz.

Das große Fest auf dem Friedrichsplatz am 2.5. schlägt exakt in diese Kerbe. Der Festakt zur Eröffnung erinnert an die Grenzöffnung 1989 und den Kampf um Demokratie und Freiheit, unter anderem mit einer eindringlichen Interpretation der Europahymne.

Der „Ode an die Freude“ leihen über 20 höchst unterschiedliche Chöre aus der Region sowie Ungarn ihre über 1000 Stimmen. Die Leitung hat Carl Robert Helg vom Badischen Staatstheater (15 Uhr, vor dem Naturkundemuseum). Danach wird gefeiert.

Neben bekannten (Palatschinken, Salami, Paprika, berühmte Weine) und weniger bekannten Gaumenfreuden sowie Musik und Tanz – von Swing (Hot Club Harmonists), Chansons und Ethnojazz („Arco Trio“, am 3.5. auch live im Jazzclub) bis hin zu Folklore ist alles dabei und es gibt Einblicke in das traditionelle Kunsthandwerk des Landes.

Verschiedene Kunsthandwerker zeigen, wie man Seile herstellt, aber auch Leder- oder Filzarbeiten. Nicht zuletzt sind Porzellan-Produkte aus den Manufakturen Herend und Zsolnay zu sehen, die schon am mittelalterlichen Hof hohes Ansehen genossen. Auch ein ungarischer Konditormeister kommt angereist, um die Gaumen mit Esterhazy-Kastanientorten sowie unglaublichen Strudeln zu verführen. Abgerundet wird das vielseitige Programm durch die TV-Dokumentation „Die Grenzer am Eisernen Vorhang“.

Zu Gast in der Stadtbibliothek ist zudem Árpád Bella, Leitender Grenzoffizier am 19.8. 1989, der im Gespräch mit dem Journalisten Klaus J. Loderer die Geschichte durch Schilderungen sehr persönlicher Eindrücke lebendig und erfahrbar werden lässt (17 Uhr, Neues Ständehaus, Saal). -er

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